Duell der ÜberraschungsteamsDuell der Überraschungsteams

80 : 81

RASTA Vechtavs.NINERS Chemnitz

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Chemnitz gastiert in Vechta

Duell der Überraschungsteams

Zum Auftakt in den zwölften Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga begegnen sich diesen Mittwoch um 18:30 Uhr im 3.140 Zuschauer fassenden RASTA Dome die beiden positivsten Überraschungen der bisherigen Saison. Zum einen die Gäste aus Chemnitz, welche mit zehn BBL-Triumphen in Serie anreisen und sensationell auf dem ersten Platz stehen. Nur sechs Ränge und drei Siege dahinter liegt der bärenstarke Aufsteiger und Hausherr RASTA Vechta, welcher mehr als heftig mit den Playoffs flirtet und auf BBL-Ebene in eigener Halle bislang einzig das Heimspiel gegen Bayern München verlor (81:85). Doch nicht nur deshalb steht den NINERS Chemnitz eine besonders schwere Aufgabe bevor. Schließlich konnten Sachsens beste Korbjäger bei ihren bisherigen fünf Gastpartien im RASTA Dome noch nie gewinnen, kassierten dort am 14. November 2015 in ihrer ersten Saison unter Cheftrainer Rodrigo Pastore mit 39:94 gar die höchste Pleite der Clubgeschichte und liegen auch im Gesamtvergleich mit Vechta (zwei Siege, acht Niederlagen) klar zurück. Ob Kapitän Jonas Richter, der als einziger heutiger Akteur auch damals bei der historischen Klatsche schon dabei war, diesen Mittwoch einsatzfähig ist, wird sich abhängig von seinem Genesungsprozess erst am Spieltag entscheiden. Für alle, die selbst nicht live im RASTA Dome dabei sein können, überträgt DYN das Match wie gewohnt auf www.dyn.sport in Echtzeit und voller Länge.

„In dieser Liga kann jeder jeden schlagen und gerade Vechta ist in eigener Halle extrem gut drauf“, betonte NINERS-Coach Pastore nach dem jüngsten 93:69-Erfolg seines Teams gegen Heidelberg. Dass zwischen beiden Kontrahenten ohnehin Welten liegen, verrät nicht nur ein Blick auf die Tabelle und bisherigen Resultate, sondern auch auf das zur Verfügung stehende Spielermaterial. Mit Pointguard Tommy Kuhse hat Vechta den aktuell vielleicht besten Bundesligaspieler in seinen Reihen. Der US-Amerikaner führt die BBL in Punkten (20.2 pro Spiel), Assists (6.9) sowie beim „Efficiency Rating“ (22.1) an und liegt bei Steals (1.8 im Schnitt), verwandelten Dreiern (2.0 pro Partie) und gespielten Minuten (30:15) unter den Top-20 der Liga. Neben ihm beeindrucken Aufstiegsheld Ryan Schwieger (11.3 Punkte pro Partie), Flügelspieler Wes Iwundu (11.0), der für Orlando, Dallas, New Orleans und Atlanta bereits 236 NBA-Spiele bestritt, die Scharfschützen Joel Aminu (9.8 Punkte bei 38 Prozent Dreierquote), Joschka Ferner (8.4 Punkte, 41 % Dreier) und Spencer Reaves (7.6 Punkte, 53 % Dreier) sowie Ausnahmetalent Johan Grünloh. Der deutsche Centerhüne misst mit 18 Jahren bereits satte 2.10 Meter, legt im Schnitt schon 7.1 Punkte, 5.7 Rebounds sowie einen Block pro Partie auf und bekommt von nicht wenigen Experten eine NBA-Karriere vorausgesagt. Weil sich Grünloh momentan aber noch voll in seiner Entwicklung befindet, wird er auf dem Flügel und im Frontcourt von erfahrenen US-Amerikanern wie Xeyrius Williams (6.0), Chip Flanigan (5.0) und Richmond Aririguzoh (4.0) flankiert. Nat Diallo (2.6) und Luc van Slooten (2.0) runden die tiefe Rotation des Teams von Cheftrainer Ty Harrelson ab, der sich einst als Spieler im Bayreuther Trikot so manche heiße Schlacht mit Chemnitz lieferte.

Welche großen Vorteile ein breit besetzter Kader bieten kann, zeigte sich erst letzten Samstag, als Vechta ohne die grippeerkrankten Schwieger, Aminu und Williams in Göttingen einen zwischenzeitlichen 10-Punkte-Rückstand aufholte und sich letztlich mit 90:86 durchsetzte. Neben einer guten Dreierquote, RASTA trifft als einzige BBL-Mannschaft über 40 Prozent ihrer Distanzwürfe, konnte sich Coach Ty Harrelson erneut auf die „Crunchtime-Qualitäten“ seines Teams verlassen, das, die Pokalspiele eingerechnet, schon zum fünften Mal in dieser Saison einen Sieg mit einstelligem Vorsprung einfuhr. Diesbezüglich sind die NINERS noch etwas unerprobt, holten sie ihre wettbewerbsübergreifenden 19 Saisonsiege doch mit einem durchschnittlichen Polster von 19.3 Punkten. Ein Blick in die Vergangenheit macht diesen Wert nochmals beeindruckender. In der Saison 2019/2020, als die NINERS bis zum coronabedingten Abbruch die 2. Basketballbundesliga teils nach Belieben dominierten und 25 ihrer 27 Pflichtspiele gewannen, betrug der Vorsprung in den siegreichen Partien durchschnittlich „nur“ 15.8 Zähler. Das aktuelle Chemnitzer Team weiß also nicht nur durch die reine Anzahl seiner Siege, sondern auch durch die Art, wie diese eingefahren werden, vollends zu überzeugen. „Wir nehmen dies aber nicht als selbstverständlich hin. Es ist das Ergebnis täglicher harter Arbeit, mit der sich die Jungs jeden einzelnen Erfolg verdienen. So wollen wir weitermachen und haben höchste Ansprüche an uns selbst“, verdeutlicht Pastore. Der Argentinier stand bislang übrigens bei sechs Pflichtspielen gegen Vechta an der Chemnitzer Seitenlinie, musste dabei vier Niederlagen hinnehmen und wohnte zu seiner Premiere auch der historischen 55-Punkte-Klatsche im Herbst 2015 bei. Seither aber ging die Reise der NINERS unter ihrem argentinischen Cheftrainer steil nach oben und gipfelt in der aktuellen Gewissheit, dass Chemnitz das Weihnachtsfest definitiv auf dem ersten Tabellenplatz der easyCredit Basketball Bundesliga verbringen wird!

 

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