NINERS international weiter ungeschlagen.
Starker Schlussspurt
Sachsens beste Korbjäger haben auch ihre zweite Aufgabe in der Zwischenrunde des FIBA Europe Cups erfolgreich gemeistert. Am Mittwochabend setzte sich das Chemnitzer Team beim dreifachen rumänischen Meister CSM CSU Oradea mit 95:79 (40:37) durch und festigte so den ersten Tabellenplatz in Gruppe N, der zum Einzug ins Viertelfinale berechtigen würde. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg mit insgesamt vier weiteren Gruppenspielen gegen Varese, Leiden und eben Oradea, wo die NINERS am Mittwoch einen starken Schlussspurt benötigten. Nach einer lange Zeit sehr ausgeglichenen Partie gingen die Rumänen kurz vor Ende des dritten Viertels mit 60:57 in Führung, ehe Chemnitz auf der Zielgerade den längeren Atem bewies und in den letzten zwölf Spielminuten einen siegbringenden 38:19-Lauf hinlegte. Neben DeAndre Lansdowne (20 Punkte), Wes Van Beck (19), Ousman Krubally (13) sowie Jeff Garrett (10) scorte auch Kaza Kajami-Keane mit 15 Zählern zweistellig und legte bei seinem Comeback nach einmonatiger Verletzungspause zudem noch sieben Assists sowie zwei Rebounds auf. Dagegen setzte Kapitän Jonas Richter, der weiterhin an einer Schulterverletzung laborierte, vorsorglich auf Einsatzminuten, könnte aber vielleicht schon am Samstag im Heimspiel gegen Heidelberg wieder zur Verfügung stehen. Tickets für diese Partie sind im Onlineshop, in allen bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse erhältlich.
Mit der „Starting-Five“ aus Lansdowne, Van Beck, Garrett, Tylor Ongwae und Kevin Yebo ging Coach Rodrigo Pastore ins Spiel beim rumänischen Vertreter Oradea. Die ersten Punkte markierten die Gastgeber und in der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit ständigen Führungswechseln. Mit der Zeit brachten die NINERS dann aber etwas Luft zwischen sich und Oradea und durfte mit einer 25:20-Führung in die erste Viertelpause gehen. Kajami-Keane, Krubally und Ongwae machten den Vorsprung zu Beginn des zweiten Abschnitts dann zunächst sogar zweistellig (32:22) und nach Van Becks Layup zum 34:22 schien Chemnitz bereits auf einem guten Weg. Die Hausherren intensivierten nun aber einerseits ihre Verteidigung und gingen andererseits deutlich engagierter zum Offensivrebound, was ihnen zahlreiche zweite Wurfchancen verschaffte, die sie zeitnah auf 35:38 heranbrachten. Auch zwei Pastore-Auszeiten vermochten den kleinen Lauf Oradeas nicht nachhaltig zu stoppen, weshalb die Partie beim Halbzeitstand von 40:37 aus Chemnitzer Sicht wieder völlig offen war. Immerhin konnten die NINERS bis hier hin die Spielminuten gut verteilen und auch die Foulbelastung der einzelnen Akteure im Rahmen halten, was durchaus Hoffnung für die zweite Hälfte machte.
Andererseits hatte Oradea die Unterstützung der heimischen Fans im Rücken, die umso lauter wurden, als der Ex-Rostocker Nijal Pearson für den Litauer Donatas Tarolis auflegte, welcher zum 41:40 für die Gastgeber vollstreckte. Wieder wechselte die Führung im Minutentakt, ganze 17 Mal im gesamten Spielverlauf. Als enorm wichtige Hilfe entpuppte sich nicht nur in dieser Phase Kaza Kajami-Keane, der nicht nur selber scorte oder seine Mitspieler in Szene setzte, sondern vor allem auch wertvolle Entlastung für Lansdowne und Van Beck brachte, die in den letzten Wochen ein unglaubliches Pensum im Chemnitzer Aufbau gehen mussten. Van Beck war aber dennoch frisch genug, um erneut seine beeindruckenden Qualitäten als Distanzschütze unter Beweis zu stellen und in Oradea vier von fünf Dreipunktwürfen zu verwandeln. Wettbewerbsübergreifend steht der US-Amerikaner nach seinen nunmehr ersten 20 Pflichtspieleinsätzen für Chemnitz nach 129 Dreier-Versuchen bei exakt 70 Treffern, was einer schier unglaublichen Quote von 54.3 Prozent entspricht. Auch dank seiner Treffer fand Chemnitz wieder zurück, nachdem Pearson für die Gastgeber kurzzeitig auf 60:57 gestellt hatte. Zur letzten Viertelpause lagen die NINERS bereits abermals mit 65:62 in Front, erhöhten den Vorsprung im Schlussabschnitt binnen zwei Minuten auf 63:72 und wehrten auch den letzten Comebackversuch Oradeas erfolgreich ab. Denn Kraftpaket Todd Gotcher verkürzte für die Rumänen sechs Minuten vor Schluss zwar noch einmal auf 70:73, doch Uguak, Kajami-Keane sowie Lansdowne brachten Chemnitz mit vier Distanztreffern endgültig auf die Siegerstraße (87:76). Als die Partie entschieden war, verschafften Lansdowne und Uguak den NINERS sogar noch ein recht komfortables 16-Punkte-Polster, was mit Blick auf das Rückspiel oder etwaige direkte Vergleiche sicherlich kein Nachteil ist. Der Triumph in Oradea bedeutete den achten internationalen Erfolg in Serie und auch in der Bundesliga wollen die NINERS ihre aktuelle Siegesserie weiter ausbauen und am Samstag gegen Heidelberg gern zum zehnten Mal hintereinander das Parkett als Gewinner verlassen.