NINERS feiern 15. Sieg in Serie!
Fifteen - Love
„Ich bin einfach nur stolz auf diese Mannschaft“, schwärmte Kapitän Jonas Richter am Freitagabend. Vor 4.500 Fans hatten er und das Chemnitzer Team in der heimischen Messehalle die Veolia Towers Hamburg mit 96:87 (45:40) niedergerungen. Es war der achte Bundesligasieg in Folge, wettbewerbsübergreifend sogar der 15. Triumph hintereinander. Eine ähnliche Serie war den NINERS auf dem höchsten Level des deutschen Basketballs zuvor noch nie gelungen – und ein Blick in die Geschichtsbücher unterstreicht die Leistung. Einzig Bonn (18 Siege 2022/23) und Berlin (17 Siege 2013/14) blieben wettbewerbsübergreifend noch mehr Partien ungeschlagen. „Wir sollten dennoch auf dem Boden bleiben, das alles richtig einordnen. Nur wenn wir weiter jeden Tag hart arbeiten und alle, vom Spieler bis zum Fan, in jedem Match alles geben, werden wir in dieser ausgeglichenen, leistungsstarken Liga erfolgreich sein“, trat Cheftrainer Rodrigo Pastore in seiner gewohnten Art aufs Bremspedal. Zu jung ist noch die laufende Saison, zu groß die nächsten Herausforderungen, wenn Chemnitz in Oldenburg, anschließend zu Hause gegen den zehnmaligen italienischen Meister Varese und kurz darauf gegen den amtierenden deutschen Champion Ulm antreten muss. Tickets für beide Heimspiele im FIBA Europe Cup und BBL-Pokal-Viertelfinale sind online und in allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.
In der nahezu ausverkauften Messe Chemnitz entwickelte sich am Freitagabend zwischen NINERS und Towers das erwartet enge Match. Hamburg war mit dem Rückenwind von zuvor vier BBL-Erfolgen in Serie angereist und ist bekanntermaßen gegen Chemnitz immer besonders motiviert. Entsprechend lautstark feierte die Hamburger Bank den 4:0-Start in der ersten Spielminute. Das NINERS-Team blieb indes cool, ließ sich von der Galligkeit seiner Gegenspieler nicht anstecken und eroberte durch Punkte von Kevin Yebo sowie Jeff Garrett die Führung. DeAndre Lansdowne und Wes Van Beck legten umgehend nach, während Chemnitz einmal mehr unter Beweis stellte, dass man aktuell das beste Defensivrating der BBL hat und so auf 21:6 davonzog. Außerdem glänzten die NINERS, unterstrichen von insgesamt 24 Assists, mit ihrem bekannten Teamspiel. Bei Hamburg setzten dagegen vor allem die individuell herausragenden Aljami Durham und Vincent King immer wieder Akzente und brachten ihre Towers bis zum Ende des ersten Viertels bereits auf 18:26 heran. Im zweiten Abschnitt setzte Hamburg seine Aufholjagd fort, indem sich nun auch William Christmas einschaltete und zum 31:33-Anschluss traf. Der US-Amerikaner sowie seine beiden Landsleute Durham und King erzielten an diesem Abend über 75 Prozent aller Hamburger Punkte. Bei Chemnitz verteilte sich die Last auf mehrere Schultern und so waren es jetzt vor allem Aher Uguak sowie „Captain“ Richter, die ihre NINERS stets knapp in Front hielten und der „Orange Army“ eine 45:40-Halbzeitführung bescherten.
Nach dem Seitenwechsel übernahmen wieder Van Beck, Yebo als auch Garrett und bauten den Vorsprung zwischenzeitlich auf 60:47 aus. Hamburg aber ließ nicht locker, kam erneut auf 58:62 heran, ehe zwei Dreier durch Van Beck und Uguak sowie Korbleger von Richter und Tyler Ongwae für ein 72:61 aus Chemnitzer Sicht vor Beginn des letzten Durchgangs sorgten. Dort schien die „Orange Army“ zunächst einmal mehr vorzeitig den Deckel drauf machen zu können, als Ousman Krubally, Van Beck und Lansdowne zum 79:64 trafen. „Wir waren dann aber in der Verteidigung teils etwas zu nachlässig“, ärgerte sich Pastore über manch schnelle Punkte durch Hamburger Fastbreaks und die bisweilen zu offenen Dreier von Vincent King, was die Gäste nochmals auf 83:91 heranbrachte. Auch die große Foulbelastung machte den Chemnitzern durchaus zu schaffen, doch dank der mittlerweile zurückgewonnen Kadertiefe kamen die NINERS trotz 26 Fouls schadlos ins Ziel und durften am Ende einen 96:87-Heimsieg bejubeln. „Chemnitz hatte immer eine gute Antwort und deshalb am Ende verdient gewonnen“, erkannte schließlich auch Gästecoach Benka Barloschky neidlos an. Während die Hamburger mit einer Bilanz von fünf Siegen und vier Niederlagen weiterhin gut im Rennen um die Playoff-Plätze liegen, darf sich Chemnitz einmal mehr über den zweiten Rang hinter Ulm freuen. Der deutsche Meister ist es auch, welcher den NINERS beim Saisonauftakt ihre bislang einzige Niederlage zufügte (90:85) und gastiert bereist am 09. Dezember zum Pokalviertelfinale in Sachsen. Nur drei Tage zuvor bestreitet Chemnitz seine Auftaktpartie in die zweite Gruppenphase des FIBA Europe Cups und empfängt dabei Itelyum Varese um Ex-NBA-Star Willie Cauley-Stein. Gleich eine sehr wichtige Partie im Kampf um den Einzug ins Viertelfinale, weshalb die NINERS auf zahlreiche wie lautstarke Unterstützung ihrer Fans hoffen.
TRAINERSTIMMEN
Rodrigo Pastore (Chemnitz): „Zwei hart kämpfende Mannschaften, so wie es die Fans sehen möchten. Hamburg spielte wirklich sehr gut, insbesondere Aljami Durham und Vincent King waren herausragend. Beide Teams haben sich heute nichts geschenkt, niemals aufgegeben und bis zur letzten Sekunde gekämpft. Ich glaube, das hat unseren Fans gefallen und wir sind glücklich, dass wir sie stolz machen konnten. Wir hoffen, dass Kaza Kajami-Keane bald wieder fit wird, den wir heute in einigen Phasen sehr vermisst haben, gerade als die Foulbelastung immer größer wurde. Wir leisteten uns 15 Ballverluste und hatten manche Probleme in der Defensive. Doch unser Wille, die Intensität und Energie, welche uns die Fans verliehen, machten am Ende den Unterschied. Solche engen und schweren Spiele werden wir noch oft erleben. Die Menschen da draußen sollten sich nicht von unserem Lauf blenden lassen. Wir müssen auf dem Boden bleiben, die Erwartungen in einem vernünftige Rahmen halten und jeder, der in die Halle kommt, vom Spieler bis zum Fan, in jedem Match alles geben, um in dieser ausgeglichenen, leistungsstarken Liga weitere Siege zu holen. Wir werden jede Sekunde alles auf dem Feld lassen und ebenso brauchen wir jede Sekunde die Unterstützung aller – auf und neben dem Feld.“
Benka Barloschky (Hamburg): „Glückwunsch an Chemnitz zu einem am Ende sehr verdienten Sieg. Das erwartet physische, unglaublich schwierige Spiel hier in Chemnitz. Ich habe großen Respekt davor, welche Physis Chemnitz dieses Jahr aufs Spielfeld bekommt, gerade in der Defense. Die Refs immer an der Linie halten und dazu zwingen, Entscheidungen zu treffen. Das machen sie sehr gut über 40 Minuten. Ich glaube, das ist die große Qualität, dass sie da einfach nicht aufhören. Wir haben am Anfang nicht gut dagegengehalten, dann aber einen Weg gefunden, ins Spiel zu kommen. Aber immer dann, wenn wir das Momentum hatten und ich das Gefühl hatte, wir brauchen noch einen finalen Push, hatte Chemnitz eine gute Antwort und deswegen auch verdient gewonnen. Ich bin insgesamt aber trotzdem zufrieden mit unserer Leistung. Das war über weite Strecken schon sehr gut. Wir werden besser und wenn wir so weiterarbeiten, werden die Ergebnisse auch kommen.“