Chemnitz weiter im HöhenflugChemnitz weiter im Höhenflug

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Lansdowne und Yebo überragend

Chemnitz weiter im Höhenflug

Diese Tabelle können sich alle NINERS-Fans einrahmen. Durch einen 85:75-Erfolg gegen die ROSTOCK SEAWOLVES stürmt Chemnitz mindestens bis Sonntagabend an die Tabellenspitze der easyCredit Basketball Bundesliga. Dann können der amtierende deutsche Meister Ulm (in Würzburg) und der elffache Champion Berlin (gegen Weißenfels) wieder vorbeiziehen. Ein Platz unter den aktuell drei besten Teams Deutschlands bleibt den NINERS allerdings auf jeden Fall vorbehalten. Außerdem bauten Sachsens beste Korbjäger ihre beeindruckende Siegesserie wettbewerbsübergreifend auf nunmehr 13 Erfolge hintereinander aus. Vor fast 4.500 Zuschauern avancierten am Freitag im „kleinen“ Ostderby DeAndre Lansdowne (28 Punkte) und Kevin Yebo (18 Zähler, 14 Rebounds) zu den Chemnitzer Matchwinnern. Für das Team von Trainer Rodrigo Pastore geht es bereits am Mittwoch weiter, wenn man gegen Den Bosch nicht nur die Siegesserie verlängern, sondern die Vorrunde im FIBA Europe Cup mit weißer Weste abschließen möchte. Schon 48 Stunden später wartet dann das nächste Bundesligaduell gegen die zuletzt viermal siegreichen Hamburg Towers. Tickets für beide Partien sind im Onlineshop, allen bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse erhältlich.

Gegen Rostock absolvierten die NINERS am Freitagabend ihre dritte Pflichtpartie binnen sechs Tagen und so manchem Akteur waren die hohen Anstrengungen der aktuell sehr engen Spielfolge deutlich anzumerken. Insbesondere bei den sonst so treffsicheren Wes Van Beck, Jeff Garrett, Aher Uguak und Ousman Krubally war der Kräfteverschleiß kaum zu übersehen, verwandelten sie im Derby zusammen doch nur elf ihrer insgesamt 39 Würfe aus dem Feld. So mussten andere übernehmen, allen voran Kevin Yebo, der seinen NINERS fast im Alleingang einen 9:2-Blitzstart bescherte. Auf Rostocker Seite trumpfte dann aber „Scoring-Maschine“ Derrick Alston mächtig auf und besorgte bis zur ersten Halbzeitpause den 22:22-Ausgleich. Im zweiten Abschnitt intensivierte Chemnitz jedoch die Defensive, griff im Reboundduell kräftig zu und als Dre Lansdowne sowie Aher Uguak dann auch noch zwei Dreier versenkten, war die „Orange Army“ bereits auf 42:25 enteilt. Rostock steckte aber nicht auf und machte seinerseits die Partie durch drei Distanztreffer von Matt Bradley, Derrick Alston und Robin Amaize bis zur Halbzeitpause schon wieder spannend (42:34).

Nach dem Seitenwechsel brachte Alston die SEAWOLVES mit dem nächsten Dreier sogar auf 37:42 heran, bis die NINERS gerade noch rechtzeitig den Anker warfen, Rostocks Offensivdrang fortan wieder einzudämmen vermochten und ihrerseits zum Angriff bliesen. Dreier Lansdowne, Fastbreak-Dunk Richter, nächster Dreier vom überzeugenden Tylor Ongwae und schon war Chemnitz unter dem euphorischen Jubel der Fans auf 63:48 davongezogen. Gästetrainer Christian Held reagierte mit einer Auszeit, wusste so den NINERS-Lauf zu brechen und vor allem sein eigenes Team in die Spur zu bekommen. Bis zur letzten Viertelpause verstand es Rostock zumindest verlässliche Schadensbegrenzung zu betreiben (67:55) und im Schlussabschnitt trat dann der frühere Chemnitzer Wes Clark aufs Gaspedal. Zwei Dreier und ein And-One des Pointguards brachten die SEAWOLVES im Handumdrehen auf 64:72 heran. Nur wenige Minuten später verkürzte Alston von der Freiwurflinie gar auf 72:78, doch die letzten Worte des Abends gehörten eindeutig DeAndre Lansdowne. Der 34-Jährige im Körper eines 25-Jährigen tankte sich zunächst erfolgreich zum Korb durch und jagte wenig später mit ablaufender Wurfuhr einen Distanzwurf zum vorentscheidenden 83:72 durch den Ring. Chemnitz durfte somit auch im siebten Heimspiel der laufenden Saison das Parkett als Sieger verlassen und unter dem verdienten Beifall des Publikums eine ausgedehnte Ehrenrunde drehen.

 

TRAINERSTIMMEN

Rodrigo Pastore (Chemnitz): „Vielen Dank an Christian für die Glückwünsche. Das Spiel war so, wie wir es erwarten mussten. Ein gutes Rostocker Team, das mit hoher Intensität spielte und mit Derrick Alston einen beeindruckenden Spieler in seinen Reihen hatte. Zudem stellte Wes Clark im letzten Viertel seine Qualität unter Beweis, traf wichtige Dreier und And-One’s. Wir hatten unsererseits einige Chancen, also gute offene Würfe, um den Vorsprung etwas komfortabler zu machen, aber heute ist der Ball leider nicht so gut gefallen wie noch am Mittwoch. Zudem verteidigte Rostock sehr stark und wir hatten Probleme, die Seawolves im Eins-gegen-Eins zu halten. Dafür machten wir im Reboundduell einen guten Job, allen voran Kevin Yebo und Jeff Garrett mit ihren Double-Doubles. Außerdem spielten die Jungs mit viel Energie und zeigten ihren enormen Siegeswillen. Das war beeindruckend, aber nach dem dritten Spiel in sechs Tagen sind wir froh, jetzt zumindest ein bisschen regenerieren zu können, bevor Mittwoch schon das Heimspiel gegen Den Bosch ansteht.“

Christian Held (Rostock): „Glückwunsch an Rodrigo und sein Team für den verdienten Sieg. Es war lange Zeit eine sehr enge und intensiv geführte Partie, bei der am Ende Kleinigkeiten entschieden. Wir haben heute einen etwas besseren Job gemacht als noch am Mittwoch in Finnland und entwickeln uns in die richtige Richtung. Aber wenn man in Chemnitz spielt, bei einer sehr guten Mannschaft, die auch noch zwölf Siege im Rücken hat, dann ist das keine leichte Aufgabe. Als wir in der ersten Hälfte 17 Punkte hinten lagen, sind wir nicht zusammengebrochen, sondern haben Wege gefunden, um uns zurückzukämpfen. Letztlich lag es an Kleinigkeiten. Wir ließen beispielsweise den einen oder anderen Offensivrebound zu viel zu und wenn Chemnitz dann noch Spieler wie DeAndre Lansdowne hat, der heute, als er gebraucht wurde, fünf von sieben Dreiern trifft, kann man nur den Hut ziehen.“

 

STATISTIK

NINERS Chemnitz vs. ROSTOCK SEAWOLVES 85:75 (22:22, 20:12, 25:21, 18:29), 4.491 Zuschauer

Lansdowne (28 Punkte), Yebo (18), Ongwae (13), Garrett (12), Uguak (5), Van Beck (5), Richter (4), Krubally (0), Gregori (nicht eingesetzt), Lockhart (nicht eingesetzt), Koppke (nicht eingesetzt)

 

TERMINE

NINERS Chemnitz vs. Heroes Den Bosch (FIBA Europe Cup), Mittwoch, 22.11.2023, 19:00 Uhr, Messe Chemnitz

NINERS Chemnitz vs. Veolia Towers Hamburg (easyCredit BBL), Freitag, 24.11.2023, 20:00 Uhr, Messe Chemnitz