NINERS wollen gegen Stargard punkten.
Das Dutzend voll machen
Nach zuletzt vier Auswärtspartien hintereinander treten Sachsens beste Korbjäger am Mittwochabend endlich wieder in der heimischen Messe Chemnitz an. Um 19:00 Uhr empfängt das Team um Kapitän Jonas Richter, der zuletzt gegen Tübingen sein 300. Pflichtspiel im Trikot der „Orange Army“ bestritt, den polnischen Club PGE Spojnia Stargard. Mit einem Sieg können die NINERS im nunmehr fünften Spiel des FIBA Europe Cups den Sieg in Gruppe H endgültig sicher machen und sich so eine vermeintlich leichtere Ausgangsposition für die nächste Runde verschaffen. Zugleich scheint das Dutzend zum Greifen nah, denn für Chemnitz wäre es wettbewerbsübergreifend der zwölfte Erfolg in Serie. Auf dem Weg dorthin muss der Tabellendritte der easyCredit BBL aber erst einmal den Zweiten aus Polen bezwingen und sollte trotz Favoritenrolle gewarnt sein. Schließlich konnte Stargard im bisherigen Saisonverlauf all seine sechs Auswärtspartien gewinnen und wird im Gegensatz zum Hinspiel, das Chemnitz mit 84:66 für sich entschied, auch wieder US-Center Wesley Gordon sowie den früheren polnischen Nationalspieler Karol Gruszecki einsetzen können. Wer das Match zwischen NINERS und Stargard live in der Messe verfolgen möchte, kann noch Tickets im Onlineshop oder an der Abendkasse erwerben. Zudem wird die Partie auf dem YouTube-Kanal der FIBA übertragen.
„Wir dürfen und werden keinen Gegner auf die leichte Schulter nehmen“, verspricht Jonas Richter, dass die NINERS gegen Stargard Vollgas geben wollen. Ohnehin ist hohe Intensität fast schon das Markenzeichen der aktuellen Chemnitzer Mannschaft. Gerade defensiv schont sich kein einziger Spieler, vielmehr versucht das Team, nahezu jeden Wurf der Kontrahenten so schwer wie möglich zu machen und anschließend schnell in den Angriffsmodus umzuschalten. Durchschnittlich 88 eigene Punkte sind der Ertrag jener Mühen, während die NINERS ihren Gegnern pro Partie lediglich deren 70 gestatten. Woher das Team von Cheftrainer Rodrigo Pastore allerdings immer wieder seine Energie nimmt, grenzt manchmal fast schon an ein Wunder. Seit Saisonbeginn muss Chemnitz mit einer kleinen Rotation spielen, zahlreiche verletzungsbedingte Ausfälle wie etwa die von Kevin Yebo, Dominic Lockhart oder Kaza Kajami-Keane verkraften. Der kanadische Pointguard zog sich letzten Mittwoch in Peja erneut eine Oberschenkelblessur zu und steht aktuell auf der Kippe. Sollte er ausfallen, könnte zumindest gegen Stargard der US-Amerikaner Brendan Bailey als siebter Ausländer in den Spieltagskader aufrücken. In der BBL dagegen, wo Chemnitz bereits am Freitag auf Rostock trifft, sind nur sechs Nichtdeutsche erlaubt, weshalb man auch auf eine baldige Rückkehr von Dominic Lockhart hofft.
Immerhin stand Kevin Yebo nach fünf Spielen Pause am letzten Wochenende erstmals wieder auf dem Feld und könnte gegen Stargard gleich gefragt sein. Schließlich kehrte bei den Polen zuletzt auch 2.05-Meter-Hüne Wesley Gordon zurück, der mit durchschnittlich 9.2 Punkten, 8.1 Rebounds sowie 2.9 Blocks pro Partie eine echte Macht unter den Körben ist. Mit Karol Gruszecki (6.8 Zähler pro Partie), der im Hinspiel gegen Chemnitz verletzt fehlte, vergrößern sich die Rotationsmöglichkeiten für Stargards Trainer Sebastian Machowski noch einmal zusätzlich. Der deutsche Coach kann zudem auf die Qualitäten der US-Boys Devon Daniels (18.7), Stephen Brown (13.6), Ben Simmons (11.5) und des Serben Aleks Langovic (11.5) vertrauen. Für weitere Tiefe sorgen die Polen Adam Brenk (5.6), Sebastian Kowalczyk (4.1), Dominik Grudzinski (2.2) sowie der gerade erst nachverpflichtete 2.17-Meter-Riese Adam Lapeta, der in seinen ersten drei Partien für Stargard in jeweils nur zwölf Minuten Einsatzzeit durchschnittlich satte sechs Rebounds einsammelte. „Das Team hat zweifellos seine Qualitäten, aber wir möchten natürlich unbedingt an unsere jüngsten Erfolge anknüpfen und vor allem unseren Fans eine tolle Leistung zeigen“, freut sich Richter auf das erste Heimspiel seit drei Wochen.