Chemnitz empfängt Weißenfels.
NINERS heiß auf’s Derby!
„Diese Partie ist etwas ganz Besonderes für unsere Fans und die Stadt“, weiß DeAndre Lansdowne, obwohl er erst wenige Monate in Chemnitz ist. Denn die außergewöhnliche Bedeutung des Duells zwischen NINERS und SYNTAINICS MBC geht auch am 34-jährigen Routinier nicht einfach so vorbei. Schon Tage vorher ist das Derbyfieber in Reihen der Anhänger, Mitspieler, Trainer und Helfer geradezu greifbar, das Match gegen den ostdeutschen Dauerrivalen einer der absoluten Saisonhöhepunkte. Heute Nachmittag um 16:00 Uhr hat das Warten dann ein Ende, wenn die Schiedsrichter vor weit über 4.000 Zuschauern in der Messe Chemnitz zum Tip-Off bitten. Wer live dabei sein möchte, kann sich noch im Onlineshop oder an der Abendkasse ein Ticket sichern. Alternativ wird die Partie natürlich in voller Länge bei DYN (www.dyn.sport) und zum allerersten Mal überhaupt auch im linearen Free-TV des MDR übertragen.
Auf den ersten Blick scheinen die Rollen klar verteilt. Chemnitz hat nicht nur den Heimvorteil auf seiner Seite, sondern auch die letzten sechs Derbies gegen Weißenfels für sich entschieden und kommt obendrein mit dem Rückenwind von sechs Pflichtspielsiegen in Serie. Dagegen startete der MBC mit vier Niederlagen in die neue Bundesligasaison und ziert momentan das Tabellenende. Doch ein genauerer Blick verrät, dass die NINERS wahrlich keinen Selbstläufer erwarten können. Vor allem die angespannte Personalsituation stellt den Chemnitzer Trainerstab vor eine riesige Herausforderung. Sowohl hinter Kevin Yebo wie auch Kaza Kajami-Keane und Dominic Lockhart stehen Fragezeichen. Ob und wer nach seiner Verletzungspause bereits am heutigen Samstag aufs Parkett zurückkehren kann, wird sich erst kurz vor Spielbeginn entscheiden. Und dann steckt da auch noch die Doppelbelastung aus Bundesliga und europäischem Wettbewerb in den Knochen der NINERS. Erst am Mittwochabend stand Chemnitz im 450 Kilometer entfernten polnischen Stargard letztmals auf dem Parkett, während sich der MBC seit vergangenem Sonntag erholen und überdies gezielt auf die „Orange Army“ vorbereiten konnte. „Die Belastung ist momentan gerade auch angesichts der Ausfälle eine riesige Herausforderung und es ist beeindruckend, wie das die verbliebenen Jungs zuletzt meisterten“, lobt NINERS-Coach Rodrigo Pastore die herausragende kämpferische Einstellung seines Teams.
Doch über Kampf allein werden nur die wenigsten Partien entschieden. Spielerisch scheint Chemnitz dem MBC aktuell einen kleinen Schritt voraus zu sein, aber auch die Weißenfelser deuteten zumindest im Pokal ihr Potenzial an. Mit einem 81:73-Erfolg in Frankfurt und einem 98:94-Heimsieg gegen Heidelberg zog das Team von Trainer Predrag Krunic ins Viertelfinale ein, wo man im Dezember auf ALBA Berlin trifft. In seinen bisherigen sechs Pflichtpartien zeigte sich der MBC recht ausgeglichen, trafen Johnathan Stove (13.2 Punkte pro Spiel), Diante Baldwin (12.7) und Martin Breunig (12.3) zweistellig, dicht gefolgt von Charles Callison (9.8), Chris Ebou-Ndow (9.5), Kostja Mushidi (8.0), John Bryant (7.3) und Stephon Jelks (5.7). Der Serbe Stefan Bircevic (9.0) erfüllte dagegen nicht die Erwartungen und verletzte sich zudem am Knie, weshalb sein Vertrag jüngst aufgelöst wurde. So rotierte auch der MBC zuletzt nur mit einer knappen Achter-Rotation, leicht vertieft durch die Nachwuchstalente Ralph Hounnou und Hendrik Warner. Die Partie wird also nicht nur aufgrund des Derbycharakters ein echter Kraftakt für beide Teams, was NINERS-Coach Rodrigo Pastore abermals auf die Unterstützung des treuen Chemnitzer Anhangs hoffen lässt: „Unsere Fans haben uns schon so oft neue Energie verliehen und diesen sensationellen Support werden wir heute Abend brauchen!“