NINERS schlagen Peja dank starker zweiter Halbzeit.
Einen Gang hochgeschaltet
Chemnitz ist am Mittwochabend erfolgreich in die neue Saison des FIBA Europe Cups gestartet. Vor mehr als 2.300 Zuschauern setzten sich Sachsens beste Korbjäger gegen den kosovarischen Meister KB Peja mit 98:72 (48:45) durch. Bis zur Halbzeit hatte das Team von Coach Rodrigo Pastore, bei dem erkältungsbedingt Kevin Yebo fehlte und auch ein Pflichtspieleinsatz für Dominic Lockhart noch zu früh kam, einige Mühe. Nach dem Seitenwechsel konnten die NINERS dann aber einen Gang hochschalten, während beim Gegner vom Balkan zusehends die Kräfte schwanden. So stand am Ende ein klarer Sieg zu Buche, der Chemnitz die Tabellenführung in der Europe-Cup-Gruppe H vor PGE Spojnia Stargard beschert, das seinerseits bei Heroes Den Bosch einen knappen 92:89-Auswärtssieg landete. Beim polnischen Vertreter und Mitfavoriten auf den Gruppensieg gastieren die NINERS am kommenden Mittwoch. Zuvor bestreiten Kapitän Jonas Richter und Co. an diesem Sonntag um 15:30 Uhr aber noch ihr Bundesligaheimspiel gegen die BG Göttingen. Tickets sind im Online-Shop, im NINERS-Office und den bekannten Vorverkaufsstellen der Freien Presse erhältlich.
Dank der Regeln im Europe Cup durfte Rodrigo Pastore gegen Peja sieben ausländische Akteure einsetzen und entschied sich bei der Besetzung des vakanten Platzes für den Kanadier Elijah Ifejeh aus der zweiten Männermannschaft. Für Neuzugang Tylor Ongwae kam ein Einsatz dagegen noch zu früh, da er nach seiner 24-stündigen Anreise und den obligatorischen Medizinchecks erst eine komplette Trainingseinheit mit den NINERS bestreiten konnte. Zudem erschien 2.03-Meter-Brocken Ifejeh positionsgemäß der bessere Ersatz für den kurzfristig ausgefallenen Center Kevin Yebo zu sein. Doch nicht nur die kleine Personalrochade in Chemnitzer Reihen, sondern auch die Spielstärke des Gegners sorgten zu Beginn für eine Partie auf Augenhöhe. Peja rotierte im wesentlichen mit sechs US-Amerikanern, von denen vor allem Jay Jay Chandler, Jacob Calloway und Justin Edler-Davis ihr Talent mehr als nur andeuten konnten. Weil Chemnitz zudem im Reboundduell abermals einige Probleme hatte und gerade im Auftaktviertel zahlreiche Fouls sammelte, durften die Gäste mit einer 29:26-Führung in die erste Pause gehen. Allmählich zog das Pastore-Team die Zügel hinten aber spürbar an, kam dadurch wesentlich öfter in seine gefürchteten Tempogegenstöße und nutzte einen eben solchen, um mit der Halbzeitsirene durch DeAndre Lansdowne auf 48:45 zu stellen.
Der 34-jährige Routinier war es auch, der nach dem Seitenwechsel das Heft an sich und mit starken Drives zum Korb immer wieder Lücken in die Pejaer Verteidigung riss. Wenn er selbst nicht scorte, fanden die NINERS nun auch immer öfter ihre starken Schützen wie Wes Van Beck oder Kaza Kajami-Keane, die den Chemnitzer Vorsprung schnell zweistellig machten. Die zusehends bessere Reboundarbeit trug ebenfalls zur Trendwende bei. „Das ist ein ganz wichtiger Schlüssel für unser Spiel. Wir verwehren dem Gegner nicht nur zweite Chancen, sondern belohnen uns für eine gute Verteidigung, kommen besser ins Transition-Game und eher zu leichten Punkten“, verdeutlichte Lansdowne bei der anschließenden Pressekonferenz, wie die NINERS-Offensive mit guter Verteidigung und Defensivrebounds beginnt. Dank der Leistungssteigerung zogen die Sachsen bis zum Ende des dritten Viertels bereits auf 73:56 davon und erreichten kurz vor Spielende beim 94:64 die höchste Führung des Abends. In der Schlussphase sammelten zudem die Youngster Brendan Gregori, Benjamin Koppke und Luca Kellig, aber auch die „zweite Reihe“ um Elijah Ifejeh und Brendan Bailey reichlich Einsatzzeit. Sowohl Ifejeh mit sechs Zählern, fünf Assists und zwei Steals als auch Gregori mit vier Punkten wussten das Vertrauen des Trainerstabs zurückzuzahlen. „Angesichts der Personalprobleme, die wir heute ohne Kevin, Dominic und auch noch ohne Tylor hatten, bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Dennoch möchten wir uns in Summe weiter verbessern und hoffen, am Sonntag gegen Göttingen bereits den nächsten kleinen Entwicklungsschritt zu machen“, resümierte Pastore.