Aus Kanada nach Chemnitz
NINERS verpflichten Elijah Ifejeh
Sachsens beste Korbjäger sind noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv geworden. Kurz vor dem Start in die neue Saison haben die NINERS Chemnitz den 26-jährigen Kanadier Elijah Ifejeh unter Vertrag genommen. Der 2.03 Meter große sowie 108 Kilogramm schwere Innenspieler schließt sich der „Orange Army“ zunächst bis Saisonende an und wird bei den Sachsen die Rückennummer 14 tragen. „Elijah soll vor allem unserer zweiten Männermannschaft helfen, nach deren Aufstieg in die erste Regionalliga den Klassenerhalt zu schaffen, und zusätzlich für mehr Tiefe im Bundesligateam sorgen. Dort gehört er nicht nur zum Trainingskader, sondern darf bis zu fünf Aushilfseinsätze in der easyCredit BBL sowie sämtliche Spiele im FIBA Europe Cup bestreiten, wo pro Partie sieben ausländische Akteure eingesetzt werden können“, beschreibt NINERS-Geschäftsführer Steffen Herhold den Fahrplan mit Elijah Ifejeh. Sollte sich der Mann aus Montreal gut entwickeln, wäre es möglich, seine Aushilfslizenz im späteren Saisonverlauf in eine vollwertige Bundesligalizenz umzuwandeln.
Zunächst gilt für Ifejeh aber, sich in Chemnitz zu akklimatisieren und an das hohe Level heranzuarbeiten. „Er bringt einiges Potenzial mit, hat bislang aber noch nie auf Bundesliganiveau gespielt“, weiß NINERS-Coach Rodrigo Pastore, dass der kanadische Neuzugang sicherlich eine gewisse Anlaufzeit benötigen wird. Vor sechs Jahren wagte Ifejeh erstmals den Schritt ins Ausland, verbrachte zunächst zwei Jahre am Junior College in den USA, bevor er es ins Basketballteam der Universität von Louisiana-Monroe schaffte, das in der renommierten NCAA-1 Sun Belt Conference antritt. Dort kam Ifejeh aber ebenso wie bei seinen folgenden Stationen an der Southeastern Louisiana und der Prairie View A&M Universität allerdings nur selten über die Rolle des Ergänzungsspielers hinaus. So standen nach insgesamt drei Jahren lediglich 54 Einsätze in der NCAA-1 mit durchschnittlich zwölf Minuten Einsatzzeit sowie jeweils drei Punkten und Rebounds zu Buche. Auch der Start ins Profidasein war von einigen Wechseln geprägt. Angefangen bei Windsor Express in der kanadischen NBL, über Kurzauftritte in der dortigen Sommerliga CEBL und beim kosovarischen Erstligisten KB Trepca, bis hin zu erneuten Engagements in Kanada, wo Ifejeh letzte Saison erst für die Kitchener-Waterloo Titans in der NBL und anschließend für Montreal in der CEBL spielte. Trotz oder dank jener Wechsel brachte es der „Big Man“ seit April 2022 auf insgesamt 68 Pflichtspiele mit durchschnittlich 16 Minuten Einsatzzeit. Diese wusste Ifejeh gut zu nutzen und legte pro Partie 6.2 Punkte bei Quoten von 53 Prozent aus dem Feld sowie 62 Prozent von der Freiwurflinie und darüber hinaus 4.9 Rebounds, 1.0 Assists sowie jeweils 0.5 Blocks und Steals auf.
„Wir sind überzeugt, dass er für unsere Regionalligamannschaft sofort eine echte Verstärkung ist und auch im Training des Profiteams helfen wird“, betont Domenik Reinboth, der als neuer sportlicher Leiter der NINERS-Academy die Verantwortung für den Chemnitzer Nachwuchsbereich sowie das zweite und dritte Herrenteam trägt. Welche Rolle Ifejeh darüber hinaus in der ersten Männermannschaft einnehmen wird, könnte sich schon in den nächsten Wochen zeigen. Schließlich stehen ab Mitte Oktober bereits die ersten Partien im FIBA Europe Cup an und bei Verletzungen der ausländischen NINERS-Stammspieler würde der Kanadier in den Bundesligakader aufrücken. Gleichwohl ist er durch die BBL-Regeln keine Alternative beim Ausfall eines deutschen Leistungsträgers, wie beispielsweise Dominic Lockhart, der sich jüngst im Training das Knie verdrehte und voraussichtlich einige Wochen pausieren muss. Dafür steht Brendan Bailey, der aufgrund einer Knöchelverletzung die Testspiele gegen Rostock und Weißenfels verpasste, seit einer Woche wieder im vollen Teamtraining und wird somit auch in Ulm auflaufen können. Beim amtierenden deutschen Meister bestreiten die NINERS am Mittwoch das Auftaktspiel in die neue Saison der easyCredit Basketball Bundesliga. Schon am darauffolgenden Montag geht die „Orange Army“ erstmals wieder in der Messe Chemnitz auf Korbjagd und möchte gegen die Bamberg Baskets einen erfolgreichen Heimauftakt feiern. Anschließend folgt ein Gastspiel in Braunschweig, bevor man am 14. Oktober um 18:30 Uhr im Pokalwettbewerb den Zweitligisten Gießen um den 167-fachen Nationalspieler Robin Benzing und den Ex-Chemnitzer Luis Figge in der Messe empfängt. Der Ticketverkauf für jene Partie beginnt im Laufe der nächsten Woche. Weitere Informationen folgen zeitnah.