„Die Fans gaben uns den nötigen Push!“„Die Fans gaben uns den nötigen Push!“

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NINERS-Kapitän Jonas Richter im Interview

„Die Fans gaben uns den nötigen Push!“

Paul Ulland (15), Schüler der neunten Klasse am Städtischen Gymnasium Mittweida, absolvierte sein zweiwöchiges Praktikum bei den NINERS und nutzte die Gelegenheit, mit dem Chemnitzer Mannschaftskapitän Jonas Richter zu sprechen.

 

Paul: Im letzten Spiel der zurückliegenden Saison sind dir gegen Bonn 17 Punkte gelungen, wodurch du Malte Ziegenhagen (2.119) überholen konntest und mit nunmehr 2.123 Zählern auf dem ersten Platz der ewigen Chemnitzer Bestenliste stehst. Was bedeutet dir dieser Meilenstein?

Jonas Richter: Um ehrlich zu sein, hatte ich den Rekord vor unserem letzten Spiel gar nicht im Kopf. Mir hatte es vor der Saison mal jemand gesagt, dass es dieses Jahr möglich wäre, aber das war natürlich nicht meine Hauptpriorität. Primär geht es mir immer darum, mit dem Team erfolgreich zu sein. Nichtsdestotrotz ist das der Wahnsinn. Wenn man überlegt, als ich mit 17 Jahren bei den Profis debütierte, hätte ich niemals gedacht, dass ich irgendwann „All-Time-Topscorer“ der NINERS werde. Aber das soll noch nicht das Ende der Reise sein und ich freue mich schon sehr auf die neue Saison.

 

Paul: Nun ging eine Spielzeit mit Aufs und Abs zu Ende. Welches Fazit ziehen sie aus der zurückliegenden Saison?

JR: Ich denke, wir können durchaus stolz sein. Wir haben uns nach acht Niederlagen hintereinander zurück in die Playoffs gekämpft, hatten dann vor unseren Fans nochmal ein sehr leidenschaftliches Abschlussmatch gegen Bonn und konnten beinahe ein viertes Duell erzwingen. Das zeigte den Charakter der Mannschaft, die trotz aller Widrigkeiten in dieser Saison nie aufgab und bis zum Schluss kämpfte.

 

Paul: Du hast gerade von den acht Niederlagen in Folge gesprochen. Wie konntet ihr euch da erfolgreich wieder rausziehen?

JR: Ein ganz entscheidender Faktor waren zweifellos unsere Fans. Vor dem Auswärtsspiel beim MBC haben sie uns mit aufmunternden Bannern beim Training besucht und uns viel Mut zugesprochen. Sie feuerten uns während des gesamten Trainings an, als wäre es ein echtes Spiel. Ich glaube, das gab uns einen echten Push. Die anschließende Partie in Weißenfels haben wir direkt gewonnen. Das war der Punkt, ab dem wir der Saison nochmal eine neue Wendung geben konnten.

 

Paul: Du bist nun schon eine ganze Weile bei den NINERS, aber dies war deine erste Saison als Kapitän. Hat sich dadurch irgendetwas für dich verändert?

JR: Ja, auf jeden Fall. Ich musste mehr Verantwortung übernehmen und war jetzt erstmals in der Rolle voran zu gehen, durch Körpersprache und Kommunikation auf dem Feld. Das ist in vielerlei Hinsicht anders als zuvor und ein Prozess, in dem ich auch jetzt noch jeden Tag dazulerne.

 

Paul: Ihr habt die wechselhafte Saison mit einem Playoff-Platz doch noch gut zu Ende gebracht. Wie gut tut das dem Kopf und wie viel leichter lässt es sich nun in den Urlaub fahren?

JR: Ich bin tatsächlich gerade im Urlaub und muss sagen, dass ich sehr entspannt bin. Es hat sich auf jeden Fall nochmal richtig gut angefühlt, die Playoffs zu erreichen und sich mit einem sehr anständigen letzten Spiel gegen Bonn aus dieser Saison zu verabschieden. Ich denke, den Urlaub hat sich das Team mehr als verdient.

 

Paul: In dieser Saison hatten die NINERS insgesamt 53 Pflichtspiele, so viele wie noch nie. Habt ihr am Ende der Spielzeit gemerkt, dass die Kräfte weniger waren, als in den Jahren zuvor?

JR: Wir spürten gerade zum Schluss sehr deutlich, dass wir mehr Partien und Reisestrapazen als früher in den Knochen hatten. Viele Spieler klagten über kleinere Wehwehchen und manchmal fehlte auch die mentale Frische. Aber genau das sind die Herausforderungen, an denen man wächst und woraus wir viel für die Zukunft lernen können.

 

Paul: Wie groß ist die Freude, nach einer so anstrengenden und langen Saison die Familie und Freunde wiederzusehen?

JR: Der Sommer ist für uns alle immer etwas ganz Besonderes, wenn man sich ein bisschen entspannen kann und nicht die ganze Zeit an Basketball denken muss. Man hat auch mal die Wochenenden frei und kann eigenen Freizeitaktivitäten nachgehen. Für unsere ausländischen Spieler ist es noch spezieller. Die haben ihre Freunde und Familie ja teilweise fast zehn Monate nicht gesehen, weshalb die Vorfreude auf den Sommer noch größer ist.

 

Paul: Du hast deinen Vertrag bei den NINERS um ein Jahr verlängert. Welche Erwartungen und Ziele hast du für die kommende Spielzeit?

JR: Für mich persönlich möchte ich sportlich den nächsten Schritt machen und künftig noch konstanter spielen. Außerdem glaube ich, dass wir dieses Jahr viel gelernt haben, was uns nächste Saison helfen wird. Deshalb bin ich mir sicher, dass wir mit den Spielern, die bleiben und ein paar Neuzugängen erneut um die Playoffs mitspielen können. Das ist unser großes Ziel.