Neuzugang wechselt aus Griechenland nach Chemnitz.
Miller komplettiert NINERS-Frontcourt
Sachsens beste Korbjäger haben mit Shonn Devante Miller den nächsten Spieler für die kommende Saison unter Vertrag genommen. Der 28-jährige US-Amerikaner kommt vom griechischen Erstligisten Kolossos Rhodos zu den NINERS und war zuvor bereits als Profi in Italien, Portugal sowie Mexiko und der NBA G-League aktiv. Mit seinen 2.01 Meter Körpergröße und 100 Kilogramm Gewicht soll der sprunggewaltige Modellathlet für Gefahr in Korbnähe sorgen, beim Reboundkampf helfen und den eigenen Korb beschützen. „Wir haben Shonn bereits seit zwei Jahren auf dem Radar, mögen vor allem seine Intensität und Einsatzbereitschaft. Zudem zeichnet er sich durch Schnelligkeit, hohes Spielverständnis und gute Kommunikation auf dem Feld aus“, beschreibt NINERS-Coach Rodrigo Pastore den Neuzugang. Der aus Ohio stammende, variable Innenspieler reist mit großer Vorfreude nach Chemnitz. „Ich bin überzeugt, dass wir diese Saison sehr erfolgreich sein können. Coach Pastore hat mir viel über den Kampfgeist und die Siegermentalität innerhalb des Teams und der gesamten NINERS-Organisation erzählt. Ich freue mich, fortan ein Teil dieser Familie zu sein“, sagt Miller.
Der smarte US-Boy ergatterte nach seiner Highschoolzeit ein College-Stipendium an der renommierten Cornell-Universität, mit der er von 2011 bis 2015 in der NCAA-1, genauer gesagt in der Ivy League, gegen Teams wie Princeton, Yale, Harvard oder Pennsylvania antrat. Nachdem er sein interdisziplinäres Studium mit dem Bachelor abgeschlossen hatte, wechselte er innerhalb der höchsten amerikanischen College-Liga an die Universität von Connecticut, mit der er 2016 das Turnier der American Athletic Conference gewann. Somit qualifizierten sich die Huskies für die „March Madness“, also das Meisterschaftsturnier der 64 besten NCAA-Teams, wo man in der zweiten Runde aber knapp an den Kansas Jayhawks scheiterte. Während seiner gesamten College-Zeit absolvierte Miller 121 Pflichtspiele, stand dabei 114 Mal in der Startaufstellung und brachte es durchschnittlich auf 12.5 Punkte, 6.6 Rebounds, 1.3 Steals sowie 1.3 Blocks und versuchte anschließend den Sprung in die NBA. Nach einigen Summer-League-Einsätzen erhielt er dann zunächst die Chance für Greensboro Swarm und später die Salt Lake City Stars, also den Farmteams der Charlotte Hornets beziehungsweise Utah Jazz, in der NBA G-League zu spielen. Dort bestritt Miller in den folgenden drei Jahren insgesamt 84 Partien mit durchschnittlich 6.1 Punkten, 4.3 Rebounds, 0.7 Steals und 0.8 Blocks.
Der erhoffte Anruf aus der NBA blieb jedoch aus und so entschied sich Miller im Sommer 2019, seine Karriere in Europa fortzusetzen. Seine erste Station war Oliveirense, wo er gleich im ersten Jahr den portugiesischen Pokal gewann und daraufhin über den Sommer zu Soles de Mexicali wechselte. „Dort spielte er einige Monate zusammen mit Joe Lawson, der uns ausschließlich Gutes über Shonn berichtete“, betont Pastore. Für beide Clubs erzielte Miller im Schnitt 12 bis 13 Punkte sowie mehr als sechs Rebounds pro Partie, wodurch der italienische Zweitligist Pallacanestro Trapani auf das Sprungwunder aufmerksam wurde. Auch für die Sizilianer scorte der US-Amerikaner dann regelmäßig zweistellig und griff sich 2020/21 nahezu neun Rebounds pro Partie ab. Sein nächster Schritt brachte ihn nach Griechenland zu Kolossos Rhodos, das die zurückliegende Saison sensationell als Hauptrundendritter hinter Olympiakos Piräus und Panathinaikos Athen abschloss. Großen Anteil daran hatte zweifellos auch Shonn Miller mit knapp zwölf Punkten und sechs Rebounds pro Partie.
„Shonn spielte in der Vergangenheit oft für ‚winning teams‘, weiß also, wie man die Ernte nach Hause bringt und hatte stets einen positiven Einfluss. Gerade sein Gespür und sein Timing im Reboundduell oder beim Versuch, gegnerische Würfe zu blocken, sind beeindruckend. Außerdem vermag er, mit Durchsetzungsvermögen und Cleverness auch unter Bedrängnis stark am Korb abzuschließen. Wenngleich er vorrangig in Brettnähe agiert, ist selbst sein Distanzwurf zumindest respektabel. Und Shonn ist ein smarter Verteidiger“, geht Pastore ins Detail. Die nackten Zahlen untermauern das Urteil des Chemnitzer Trainers. Während seiner gesamten Karriere bestritt Miller genau 300 Pflichtspiele in der NCAA-1, der NBA Summerleague, G-League, Portugal, Mexiko, Italien und zuletzt Griechenland. Dabei kam der 2.01-Meter-Hüne durchschnittlich auf 25 Minuten Einsatzzeit, in denen elf Punkte, sechs Rebounds sowie jeweils ein Assist, Steal und Block zu Buche stehen. Aus dem Zweierbereich verwandelte der „Big Man“ 55 Prozent all seiner Versuche, von der Freiwurflinie sogar 78 Prozent und aus dem Dreierland waren es immerhin noch 30 Prozent bei durchschnittlich zwei Versuchen pro Spiel.
„Shonn kann variabel auf beiden großen Positionen eingesetzt werden und macht den einen oder anderen fehlenden Zentimeter an Körpergröße mit seiner Athletik und starkem Timing wett. So ist er für uns auch eine interessante Option für das Spiel über Ringniveau“, sagt Pastore, während sich auch Miller sehr ambitioniert zeigt: „Ich freue mich auf die Saison in Chemnitz, darauf, die Stadt und die Menschen kennenzulernen. Aber vor allem möchte ich eine gute Spielzeit hinlegen und mit den NINERS erfolgreich sein, damit die Stadt und unsere Fans stolz auf uns sein können!“