Chemnitz zwingt Oldenburg in die Verlängerung.
Haarscharf an der Sensation vorbei
Die NINERS haben am Freitagabend den fünften Heimsieg in Serie hauchdünn verpasst. Nur 48 Stunden nach dem nervenaufreibenden 87:83-Erfolg gegen Braunschweig brachte man auch den Tabellenvierten der easyCredit Basketball Bundesliga, die EWE Baskets Oldenburg, an den Rand einer Niederlage. Über weite Strecken zeigten Sachsens beste Korbjäger gegen die klar favorisierten Gäste eine starke Vorstellung, legten im Schlussabschnitt eine bemerkenswerte Aufholjagd hin und gingen in der Verlängerung sogar kurzzeitig in Führung. Am Ende setzte sich jedoch die Routine und Qualität der Gäste durch, die dank des 98:92-Erfolgs allerbeste Chancen auf ein Top4-Platzierung und somit Heimrecht im Playoff-Viertelfinale haben, während Chemnitz weiterhin acht Punkte vor der Abstiegszone rangiert und recht gelassen auf die bevorstehende Auswärtstour gehen kann, wo man binnen elf Tagen in Göttingen, Frankfurt, Weißenfels und Vechta antritt.
Beflügelt vom vorangegangenen Sieg gegen Braunschweig wollten die NINERS am Freitag gegen Oldenburg Wiedergutmachung für die überdeutliche 73:119-Hinspielpleite leisten und legten gleich gut los. Terrell Harris, Isiaha Mike und Marcus Thornton stellten schnell auf 10:6, ehe Oldenburg die Partie zum Ende des Startviertels drehte und dank zweier Distanztreffer von Keith Hornsby sowie Philipp Schwethelm mit einer 23:16-Führung in die erste Pause gingen. Centerhüne Rasid Mahalbasic und die Schützen Schwethelm und Tadda bauten jenen Vorsprung im zweiten Abschnitt auf 37:22 aus, doch Mike leutete mit einem krachenden Poster-Dunk die erste Aufholjagd der NINERS ein. Filip Stanic, der nach langer Verletzungspause endlich sein Comeback feierte, legte vier schnelle Punkte am Brett nach und dann drehte abermals George King auf, der die nächsten zehn Chemnitzer Punkte erzielte und sein Team bis zur Halbzeit schon auf 39:44 heranbrachte.
Nach dem Seitenwechsel bescherten Williams, Harris und King den NINERS sogar eine 45:44-Führung, doch Mahalbasic und der ewige Rickey Paulding rissen das Ruder erneut auf Oldenburger Seite. Schwethelm setzte mit seinem dritten Dreier des Abends den Schlusspunkt unter das dritte Viertel und Martin Breunig stellte gleich zu Beginn des Schlussabschnittes auf 66:55 für die Gäste. In manchen Partien vielleicht schon eine Art Vorentscheidung, nicht aber gegen diese NINERS. Eingeläutet vom gebürtigen Oldenburger Niklas Wimberg blies Chemnitz abermals zur Aufholjagd und hatte mit Isiaha Mike sowie Marcus Thornton erneut die nötigen Crunchtime-Spieler in seinen Reihen. Letzterer traf zwei Sekunden vor Schluss in Schräglage zum 82:82 und stellte zu Beginn der Verlängerung per Dreier sogar auf 87:84 für Chemnitz. 30 Sekunden vor Spielende war das Match nach Kings Korbleger zum 92:92 weiter auf des Messers Schneide, doch Braydon Hobbs einziger Dreier des Abends und Mahalbasics nervenstarke Freiwürfe entschieden die Partie letztlich zugunsten der Gäste. „Wir können dennoch zufrieden mit dieser Leistung sein. Wir machen von Spiel zu Spiel Fortschritte und ich glaube, dass wir noch einige Siege holen werden“, zeigte sich Mike im Anschluss sehr zuversichtlich.
TRAINERSTIMMEN
Rodrigo Pastore (Chemnitz): „Glückwunsch zum Sieg an Oldenburg. Man konnte heute sehen, welch tolle Entwicklung unser Team im Saisonverlauf genommen hat. Insbesondere defensiv war das ein guter Job. Wir haben unsere Zone gut verteidigt, aber du kannst einer Mannschaft mit der Qualität von Oldenburg nicht alles wegnehmen. So trafen die Baskets heute stark von draußen, Paulding und Hobbs verwandelten einige schwere Würfe und dennoch waren wir immer dran. Mit etwas mehr Glück hätten wir diese Partie auch gewinnen können, aber am Ende gaben Kleinigkeiten den Ausschlag. An jenen Details werden wir weiter hart arbeiten. Es liegen noch viele Spiele vor uns, in denen wir unser Potenzial ausschöpfen und Siege einfahren können.“
Mladen Drijencic (Oldenburg): „Es war ein Spiel mit Ups and Downs für beide Mannschaften. Im vierten Viertel haben wir etwas den Faden verloren. Wir wussten aber auch um die Stärke der NINERS, die es uns über das gesamte Spiel hinweg sehr schwer machten. Außerdem ließen wir heute zu viele Freiwürfe liegen. In der Verlängerung hat das Team dann jedoch sehr gut gekämpft, wichtige Stops produziert und entscheidende Würfe getroffen. Deshalb freue ich mich sehr über diesen knappen Overtime-Sieg.“
STATISTIK:
NINERS Chemnitz vs. EWE Baskets Oldenburg 92:98 OT (16:23, 23:21, 16:21, 27:17, 10:16)
King (23 Punkte), Thornton (20), Mike (15), Wimberg (14), Harris (8), Stanic (4), Johnson (3), Williams (3), Richter (2), Matthews (0), Figge (nicht eingesetzt), Ziegenhagen (nicht eingesetzt)
TERMINE:
BG Göttingen vs. NINERS Chemnitz, Dienstag, 30.03.2021, 19:00 Uhr, Sparkassen-Arena Göttingen
FRAPORT SKYLINERS vs. NINERS Chemnitz, Donnerstag, 01.04.2021, 19:00 Uhr, Fraport Arena Frankfurt