NINERS Chemnitz vs. Science City Jena, Sonntag, 08.12.2019, 17:00 Uhr, Messe Chemnitz
Rekordjagd im Jubiläumsderby
Darauf haben die mitteldeutschen Basketballfans mehr als dreieinhalb Jahre gewartet. Die Mutter aller Derbys, das Duell zwischen NINERS und Science City, Chemnitz und Jena, Sachsen und Thüringen ist endlich wieder zurück. Diesen Sonntag steigt in der mit weit über 4.000 Zuschauern restlos ausverkauften Messe Chemnitz das wohl prestigeträchtigstes Kräftemessen der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA und feiert dabei ein großes Jubiläum. Denn die bevorstehende Partie zwischen Chemnitz und Jena ist das nunmehr 30. Ostderby seit dem Aufstieg der NINERS im Jahre 2002. Gleichzeitig können Sachsens beste Korbjäger ausgerechnet gegen ihren Erzrivalen eine ganz besondere Marke erreichen – den 300. Zweitliga-Sieg der Vereinshistorie.
Der Zufall hätte sich wahrlich kein besseres Spiel für diesen Meilenstein heraussuchen können, doch um ihn zu erreichen, müssen die NINERS am Sonntag wohl durch ein echtes Stahlbad gehen. Denn mit Jena gastiert ausgerechnet jene Mannschaft in Chemnitz, die im bisherigen Saisonverlauf noch kein Auswärtsspiel verloren hat. Umgedreht ist die „Orange Army“ das einzige ProA-Team, welches alle Heimpartien gewinnen konnte. Eine dieser beiden beeindruckenden Serien wird am Sonntag reißen. „Und es soll nicht unsere sein“, lässt NINERS-Cheftrainer Rodrigo Pastore keinerlei Zweifel an der Marschroute und Zielstellung seiner Mannschaft.
„Wir sind heiß auf das Derby, können die Partie vor vollem Haus kaum erwarten und möchten dort anknüpfen, wo wir vor der Pause aufgehört haben“, sagt Pastore. Drei Wochen hatten die NINERS zuletzt spielfrei. Davor waren sie in bestechender Form. Acht Siege in Serie, dabei vier Mal die magische „100“ geknackt, Topteams wie Heidelberg und Bremerhaven weggefegt – so kam die „Zwangspause“ fast zur Unzeit. „Wir können es nicht ändern und es ist gut, dass wir gleich mit dem nächsten Kracher wieder anfangen. Jeder weiß, worauf es ankommt und ist hoch motiviert, gegen Jena an die Grenze zu gehen“, betont der Chemnitzer Headcoach.
Nichts weniger als das wird auch nötig sein, um den Bundesliga-Absteiger und Mitfavorit im Aufstiegsrennen zu bezwingen. Schließlich nahm Science City Jena in den vergangenen Wochen richtig Fahrt auf, gewann seine letzten vier Partien und schenkte den Kontrahenten dabei durchschnittlich 95.5 Punkte ein. Insgesamt haben die Saalestädter wie Chemnitz bereits zehn Siege auf der Habenseite, jedoch ein Spiel und eine Niederlage mehr zu Buche stehen. Deshalb rangiert Jena auf Platz 3, während die NINERS von Rang 1 grüßen. Doch da die zweitplatzierten Eisbären Bremerhaven am Wochenende spielfrei haben, wird der Sieger des Ostderbys auch ProA-Spitzenreiter sein – entweder weiterhin oder eben zum ersten Mal in dieser Saison.
Chemnitz will die Tabellenführung natürlich verteidigen und kann für diese Mission auf den kompletten Kader zurückgreifen. Gleiches gilt nach jetzigem Stand der Dinge auch für Jena, das demzufolge unter anderem mit dem letztjährigen NINERS-Akteur Matt Vest antreten wird. Der US-Amerikaner zählt mit durchschnittlich 11.5 Punkten, 5.0 Assists und 3.1 Rebounds zu den tragenden Säulen im Team des früheren Bundestrainers Frank Menz. In der Jenaer Scorerliste rangiert Vest hinter dem deutschen Trio Brad Loesing (13.8 Zähler pro Partie), Dennis Nawrocki (13.7) sowie Julius Wolf (12.5), aber vor seinen beiden Landsleuten Alex Herrera (10.3) und Justin Leon (9.3) auf dem vierten Rang. Die BBL-erfahrenen Oliver Mackeldanz (7.0) und Joschka Ferner (3.5) sowie Eigengewächs Jan Heber (3.5) runden die neun Mann starke Kernrotation der Thüringer ab. Routinier Ermen Reyes-Napoles als auch die Jugendspieler Melvin Jostmann, Vuk Radojcic und Lorenz Bank sorgen bei Bedarf für weitere Entlastung, so dass Jena einen in der Spitze starken und zugleich recht tiefen Kader besitzt.
„Diese Mannschaft hat viele Qualitäten, spielt sehr physisch und wird uns alles abverlangen“, weiß Pastore, der deshalb ebensoo auf die ausgeglichene Breite seines eigenen Teams setzt: „Bei uns kann jeder Verantwortung übernehmen und wichtige Impulse geben – ob im Scoring, Rebounding, als Vorlagengeber oder in der Defensive. Außerdem könnte in engen Phasen der Heimvorteil das entscheidende Zünglein an der Waage sein“, hofft Pastore beim Ostderby auf die leidenschaftliche Unterstützung des „sechsten Mannes“.
TERMIN:
NINERS Chemnitz vs. Science City Jena, Sonntag, 08.12.2019, 17:00 Uhr, Messe Chemnitz