NINERS Chemnitz vs. Tigers Tübingen 85:72
NINERS bestehen Reifeprüfung
Sachsens beste Korbjäger haben die erste große Herausforderung dieser Saison mit Bravour gemeistert. Im Spitzenspiel gegen die zuvor punktgleichen Tigers Tübingen gaben die NINERS am Freitagabend über weite Strecken den Ton an und setzten sich hoch verdient mit 85:72 (51:37) durch. Rund 3.000 Zuschauer bejubelten den fünften Sieg im sechsten Match, welcher die „Orange Amy“ auf den dritten Platz der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA hinter die noch ungeschlagenen Erstliga-Absteiger aus Bremerhaven und Jena klettern lässt. Beim Heimsieg gegen Tübingen glänzte Chemnitz abermals mit großer Ausgeglichenheit und hatte gleich sechs Spieler in seinen Reihen, die zweistellig punkteten. Einer von ihnen war Kapitän Malte Ziegenhagen, der zur Krönung eines sensationellen Abends seinen 1.500 Zähler im nunmehr 111. Pflichtspiel für die NINERS erzielte.
Ließ es die Orange Army in den ersten Partien der noch jungen Spielzeit oftmals etwas gemächlich angehen und bisweilen die nötige Intensität in der Defensive sowie beim Reboundkampf vermissen, so trat sie am Freitag von Beginn an äußerst fokussiert auf. Gleich der erste Angriff resultierte in zwei Punkte von Jonas Richter und Dominique Johnson brachte wenig später mit seinem Dreier zur 9:3-Führung die Zuschauer allmählich auf Betriebstemperatur. Selbst einen kleinen Zwischenspurt der Tübinger, den Kris Davis mit einem selten „Dreier-And-One“ zum 15:15-Ausgleich abschloss, beantworteten die NINERS souverän und stellten dank der Treffer von Ziegenhagen, Johnson, Virgil Matthews sowie Chris Carter bis zur ersten Viertelpause auf 25:19.
Der aus Vechta nach Chemnitz zurückgekehrte US-Amerikaner fing zu Beginn des zweiten Durchgangs richtig Feuer, ließ es zweimal vom Perimeter regnen und spielte obendrein einen Traumpass auf Ziegenhagen, der ebenfalls für Drei traf und anschließend Johnson mustergültig zum 36:24 bediente. Bedient war nun auch Gästetrainer Doug Spradley, der seine Mannen zur Auszeit rief und sie mit einer deutlich hörbaren Standpauke wachzurütteln versuchte. Ohne wirklichen Erfolg, denn Chemnitz hatte sich längst in einen Offensivrausch gespielt und trieb das Punktepolster durch einen Dreier von Luis Figge auf nunmehr 16 Zähler (47:31). Einzig der finale Dreier von Besnik Bekteshi zum 37:51 aus Tübinger Sicht hielt die Hoffnung der Gäste und ihrer rund 20 mitgereisten Anhänger beim halbzeitlichen Kabinengang noch minimalst am Leben.
Der Glaube an eine erfolgreiche Aufholjagd schwand jedoch schnell, als Chemnitz in Person von Johnson sowie Terrell Harris das dritte Viertel mit fünf schnellen Punkten eröffnete und letztlich Jonas Richter zum 60:40 traf. Anschließend nutzte NINERS-Coach Rodrigo Pastore den großen Vorsprung, um die Einsatzzeiten seiner Spieler breit zu verteilen, wodurch allmählich aber auch etwas Sand ins Chemnitzer Getriebe kam. Im Gegenzug bewiesen die Tigers große Moral, ergaben sich nicht frühzeitig in ihr Schicksal, sondern nutzten die sich jetzt bietenden Chancen, um bis zur letzten Viertelpause noch einmal auf 59:71 zu verkürzen.
Ein Freiwurftreffer von Justin Strings brachte die Gäste im Schlussabschnitt dann sogar auf 60:71 heran, doch Chemnitz reagierte nun standesgemäß. Gerade weil vorn nicht mehr jeder Wurf fallen wollte, legten die NINERS defensiv nochmals zu, gestatteten Tübingen vier Minuten lang keinen einzigen Treffer aus dem Feld und setzten sich dadurch vorentscheidend auf 78:60 ab. „Ich bin mit dem Auftritt meines Teams in den ersten 25 Minuten sehr zufrieden. Später schlichen sich einige Unkonzentriertheiten ein, doch in den wichtigen Phasen waren wir wieder zur Stelle. Der Sieg gegen einen starken Kontrahenten ist wichtig, aber ebenso die Erkenntnis, dass wir uns noch weiter verbessern können und müssen“, betonte Pastore mit Blick auf die kommenden Partien.
STATISTIK:
NINERS Chemnitz vs. Tigers Tübingen 85:72 (25:19, 26:18, 20:22, 14:13), 2.957 Zuschauer
Carter (14 Punkte), Johnson (11), Wimberg (11), Ziegenhagen (11), Harris (10), Lodders (10), Richter (9), Matthews (6), Figge (3), Hoppe (0), Makowka, Roschnafsky (beide nicht eingesetzt)
TERMINE:
VfL Kirchheim Knights vs. NINERS Chemnitz, Samstag, 26.10.2019, 19:00 Uhr, Sporthalle Stadtmitte Kirchheim
NINERS Chemnitz vs. MLP Academics Heidelberg, Donnerstag, 31.10.2019, 19:30 Uhr, Messe Chemnitz