Herzschlagfinale in der Messe ChemnitzHerzschlagfinale in der Messe Chemnitz

86 : 81

NINERS Chemnitzvs.wiha Panthers Schwenningen

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NINERS Chemnitz vs. wiha Panthers Schwenningen 86:81

Herzschlagfinale in der Messe Chemnitz

Das war nichts für schwache Nerven. Am Mittwochabend lieferten sich die gastgebenden NINERS und die wiha Panthers Schwenningen vor fast 2.400 Zuschauern in der Messe Chemnitz einen bis zur letzten Sekunde hochspannenden Schlagabtausch. Dabei hatte der Aufsteiger aus dem Schwarzwald lange Zeit die Nase vorn, führte zeitweise sogar mit neun Punkten Vorsprung. Doch angetrieben von ihren leidenschaftlichen Fans kämpften sich die NINERS zurück ins Match, bewiesen in der Schlussphase die größere Nervenstärke und durften so den dritten Erfolg im vierten Saisonspiel der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA bejubeln. „Schwenningen hat uns wirklich alles abverlangt und wir brauchten heute auch etwas Glück, um das Feld als Sieger zu verlassen“, zeigte sich Cheftrainer Rodrigo Pastore nach der Partie sehr erleichtert.

Der Abend begann zunächst mit einem Highlight für NINERS-Kapitän Malte Ziegenhagen, welcher von Florian Gut, dem Sportvorstand der 2. Bundesliga, kurz vor Anpfiff die Ehrung als bester Spieler der Saison 2018/19 erhielt. Kurz danach wurde es noch einmal still in der Messe Chemnitz, als alle Besucher den Opfern des gestrigen Terroranschlags in Halle gedachten. Auch nach Spielbeginn blieb es zunächst etwas ruhiger auf den Zuschauerrängen oder besser gesagt – viele Besucher kamen aus dem Staunen nicht heraus, angesichts der bärenstarken Vorstellung, welche die Gäste aus Schwenningen boten. Der Aufsteiger zeigte wie schon in seinen vorherigen Partien gegen Jena und Bremerhaven, dass er zweifellos in der ProA mithalten kann und erspielte sich vor allem dank überragender Trefferquoten von der Dreier- und Freiwurflinie im ersten Viertel eine höchst verdiente 24:19-Führung. „Sie hatten uns gut im Griff“, musste Pastore anerkennen.

Das galt über weite Strecken der Partie auch für das Reboundduell, bei dem die Panthers klare Vorteile hatten, während auf Chemnitzer Seite der verletzt pausierende US-Forward Ivan Elliott schmerzlich vermisst wurde. „Dennoch dürfen wir dem Gegner nicht so viele zweite Wurfchancen gestatten“, forderte Pastore von seinen Männern mehr Einsatz und Cleverness im Kampf um Abpraller. Wenn sie das zeigten, konnten die NINERS der Partie auch umgehend ihren Stempel aufdrücken, so etwa zur Mitte des zweiten Viertels, als man aus einem 28:33-Rückstand eine 39:35-Führung machte. Dank eines erfolgreichen Ziegenhagen-Dreiers kurz vor der Halbzeitpause durfte Chemnitz letzten Endes mit einem knappen 42:41-Vorsprung in die Kabine gehen.

Schwenningen zeigte sich davon jedoch kaum beeindruckt und spielte nach dem Seitenwechsel weiter sehr forsch auf. Insbesondere 2.10-Meter-Hüne Marko Bacak zeigte nun sein ganzes Repertoire, traf am Brett wie auch von draußen und setzte obendrein seine Teamkameraden wunderbar in Szene. NINERS-Coach Pastore fand jedoch wenig Gefallen an der Panthers-Show und nahm vier Minuten vor Ende des dritten Viertels eine dringend benötigte Auszeit, als die „Orange Army“ bereits mit 51:60 ins Hintertreffen geraten war. Die energische Ansprache des Argentiniers fruchtete umgehend, denn Terrell Harris, Robin Lodders, Virgil Matthews und Jonas Richter zauberten nach der kurzen Unterbrechung sofort einen 8:0-Lauf aufs Parkett.

Den Anschluss wieder hergestellt, wahrte man diesen auch bis zum Ende des dritten Viertels, wenngleich Schwenningen dort mit 64:62 noch knapp in Führung lag. Jene holte Niklas Wimberg per Dreier jedoch gleich zu Beginn des Schlussabschnittes auf Chemnitzer Seite und Moores Antwort vom Perimeter erwiderte Chris Carter mit einem weiteren Distanztreffer. Es ging nun wahrlich Schlag auf Schlag, wobei sich keine Mannschaft mehr abzusetzen vermochte. Zwei Minuten vor Schluss setzte dann Panthers-Topscorer Rasheed Moore mit dem nächsten Dreier zur knappen 79:78-Führung der Gäste ein echtes Ausrufezeichen. Ein noch größeres gelang Malte Ziegenhagen, als er im direkten Gegenzug aus gleicher Entfernung vollstreckte, doch das größte Ausrufezeichen blieb Chris Carter vorbehalten, der wenig später beim Stand von 81:81 und ablaufender Wurfuhr den „Gamewinner“ versenkte – natürlich mit Hand im Gesicht von der Dreierlinie. Die Schwenninger Ausgleichsversuche scheiterten und so konnte Wimberg den Schlusspunkt einer besonders unterhaltsamen Partie zum 86:81-Endstand setzen. „Phasenweise haben wir gezeigt, dass wir stark verteidigen können, aber diese Intensität am defensiven Ende des Feldes müssen wir konstanter bringen“, resümierte Pastore mit Blick auf die anstehenden Aufgaben. Schon am Samstag steht das Auswärtsspiel auf Schalke an und nächsten Freitag empfangen die nunmehr viertplatzierten NINERS ihren direkten Verfolger Tübingen in der Messehalle.

STATISTIK:
NINERS Chemnitz vs. wiha Panthers Schwenningen 86:81 (19:24, 23:17, 20:23, 24:17), 2.395 Zuschauer

Carter (17 Punkte), Harris (13), Wimberg (12), Lodders (11), Richter (9), Ziegenhagen (9), Matthews (6), Figge (4), Hoppe (3), Johnson (2), Makowka, Roschnafsky (beide nicht eingesetzt)

TERMINE:
FC Schalke 04 vs. NINERS Chemnitz, Samstag, 12.10.2019, 19:30 Uhr, Willy-Jürissen-Halle Oberhausen

NINERS Chemnitz vs. Tigers Tübingen, Freitag, 18.10.2019, 19:30 Uhr, Messe Chemnitz

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