Nichts zu holenNichts zu holen

81 : 103

NINERS Chemnitzvs.ALBA BERLIN

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Chemnitz unterliegt Berlin deutlich

Nichts zu holen

Sachsens beste Korbjäger haben im Kampf um die Playoffs der easyCredit Basketball Bundesliga einen herben Rückschlag erlitten. Vor 5.000 Zuschauern in der restlos ausverkauften Messe Chemnitz kassierten die NINERS am Sonntag eine derbe 81:103-Pleite gegen ALBA BERLIN. Zeitweise führte der elffache deutsche Meister und Pokalsieger mit bis zu 42 Punkten Vorsprung. Besonders ernüchternd aus Chemnitzer Sicht war der Verlauf des zweiten Viertels, als sich die „Orange Army“ von Berlin mit 35:4 regelrecht vorführen ließ. „Ich entschuldige mich bei unseren Fans, die es nicht verdient haben, dass wir sie und unsere Farben so präsentieren“, fand NINERS-Coach Rodrigo Pastore auf der anschließenden Pressekonferenz klare Worte. Er und seine Spieler haben schon bald die Chance, Wiedergutmachung zu leisten, wenn man am Donnerstag, den 01.05., abermals in eigener Halle antritt und dann um 18 Uhr mit den MHP RIESEN Ludwigsburg einen weiteren direkten Konkurrenten im engen Rennen um die Playoff- beziehungsweise Playin-Plätze empfängt.

Schon der Start gegen Berlin verlief recht holprig, als Chemnitz binnen 90 Sekunden mit 0:7 in Rückstand geriet. Dann aber schienen die Sachsen aufzuwachen. Angetrieben von ihren euphorischen Fans kämpften sich die NINERS allmählich ins Spiel und kamen über einen erfolgreichen Dreier von Damien Jefferson zum 10:10-Ausgleich. Einige Zeigerumdrehungen später brachte Kevin Yebo sein Team aus gleicher Distanz sogar erstmals in Führung (21:20), ehe sich Berlin bis zur Viertelpause wieder knapp auf 27:23 absetzte. Ein bis dahin insgesamt ganz ordentlicher Auftritt der NINERS, doch es schien so, als wäre noch ein bisschen mehr drin gewesen. Einerseits möchte man dem Gegner keine 27 Punkte in einem Viertel gestatten. Andererseits konnte es Chemnitz überhaupt nicht nutzen, dass Berlin im Auftaktdurchgang mehr als sieben Minuten lang bei vier Teamfouls stand. So schafften es die Sachsen kaum in die Zone, konnten keine weiteren Fouls ziehen und sich daher auch nicht zu vermeintlich leichten Punkten an der Freiwurflinie bringen.

Angesichts des knappen Spielstands eigentlich nur marginale Randnotizen, die aber schon wenig später wie Vorboten darauf wirkten, was nunmehr kommen sollte. Denn auch im zweiten Abschnitt blieb die Zone für Chemnitz wie vernagelt, endeten sämtliche Versuche, zum Brett zu kommen, in bitteren Fehlwürfen oder haarsträubenden Ballverlusten, welche ALBA zudem oftmals leichte Fastbreakpunkte bescherten. Weil nun auch die nahezu 60-prozentige Dreierquote der NINERS aus dem Startviertel auf ein Normalmaß zusammenschrumpfte und obendrein die Verteidigung zu löchrig war, konnte man alsbald mit ALBA nicht mehr Schritt halten. Nach nur anderthalb Minuten im zweiten Abschnitt war der Chemnitzer Rückstand erstmals zweistellig (23:33). Nach drei weiteren Zeigerumdrehungen betrug er bereits über 20 Punkte (24:45). Sämtliche Auszeiten und Wechsel von Cheftrainer Pastore verpufften völlig wirkungslos, so dass die Differenz bis zur fast schon sehnlichst erwarteten Halbzeitsirene auf satte 35 Punkte anwuchs (27:62). Auch der Pausentee sollte keine Veränderung bringen, fegte Berlin nach dem Seitenwechsel doch weiterhin unentwegt über das Chemnitzer Team hinweg bis Justin Bean mit seinem Treffer zum 75:33 die höchste Gästeführung des Abends besorgte. Die Klatsche war längst besiegelt, als Berlin nun den Fuß vom Gaspedal nahm und der eigentliche NINERS-Ergänzungsspieler Roman Bedime positiv in den Vordergrund trat. Mit großer Einsatzbereitschaft und spürbarem Wille gelangen dem 23-Jährigen mehrere gute Aktionen sowie acht verdiente Punkte, welche das treue Chemnitzer Publikum mit anerkennendem Applaus honorierte.

Am Spielausgang änderte dies freilich nichts mehr, so dass die Luft im Kampf um die Playoffs und Playins für Chemnitz immer dünner wird. Zwar liegen die NINERS aktuell noch auf dem siebten Tabellenplatz, haben aber nun schon drei Niederlagen hintereinander kassiert und durchweg anspruchsvolle Gegner vor sich. Zwei Siege braucht es allerdings mindestens noch, um sich für die Playins zu qualifizieren. Die größten Hoffnungen auf jene Erfolgserlebnisse liegen vor allem auf den nächsten beiden Heimpartien gegen den Tabellenzwölften Ludwigsburg (01.05., 18:00 Uhr) und die sechstplatzierten ROSTOCK SEAWOLVES (04.05., 16:30 Uhr). Vielleicht auch ein Vorteil, dass die NINERS nun so schnell wieder zu Hause antreten dürfen und damit die große Chance haben, die Scharte der Berlin-Klatsche direkt vor den eigenen Fans auszuwetzen.

 

TRAINERSTIMMEN

Rodrigo Pastore (Chemnitz): „Glückwunsch an Pedro und seine Mannschaft. Großartiges Spiel von Berlin, vor allem im zweiten Viertel. Beide Teams haben gut begonnen und stark getroffen. Defensiv waren wir aber leider zu anfällig und konnten Berlin in der ersten Hälfte kaum stoppen. Überhaupt gelang es uns im zweiten Viertel einfach nicht, die Blutung zu stoppen. Leider nicht zum ersten Mal in dieser Saison, was mir wirklich Sorgen bereitet. Wir zeigten in dieser Phase heute keine Reaktion, keinen Stolz, hörten auf als Team zu spielen und verfielen in Einzelaktionen. In der zweiten Halbzeit kam dann Roman Bedime aufs Feld, der seine Chance nutzte und allen anderen zeigte, was mit Einsatzbereitschaft, Intensität und Wille möglich ist. So wurde es immerhin eine anständige zweite Hälfte, aber es kam halt einfach zu spät. Ich entschuldige mich bei unseren Fans, die es nicht verdient haben, dass wir sie und unsere Farben so präsentieren. Es war nicht das erste Mal und es tut mir leid, dass es heute wieder passierte.“

Pedro Calles (Berlin): „Ich kann meine Spieler nur beglückwünschen. Wir wussten, dass es in Chemnitz immer schwer ist und wir diese Saison zudem große Leistungsschwankungen haben. Aber wir sind mit der richtigen Einstellung in dieses Spiel gegangen – mit Selbstbewusstsein, Glaube und dem Vertrauen ineinander. Unser Weg zeigt in die richtige Richtung und allmählich bekommen wir auch die erhofften Resultate. Die Schlüssel zum heutigen Sieg waren einerseits unsere starke Trefferquote, insbesondere in der ersten Halbzeit, und andererseits das klar gewonnene Reboundduell. Die Spiele hier in Chemnitz, vor diesen tollen Fans, und gegen Coach Rodrigo Pastore, den ich sehr schätze, sind für mich immer ein großes Erlebnis. Außerdem möchte ich mich bei all unseren Fans bedanken, die uns heute aus Berlin begleitet und großartig unterstützt haben!“

 

STATISTIK

NINERS Chemnitz vs. ALBA BERLIN 81:103 (23:27, 4:35, 28:21, 26:20), 5.000 Zuschauer (ausverkauft)

Garrett (16 Punkte), Lansdowne (11), Yebo (11), Bailey (10), Nkamhoua (9), Bedime (8), Jefferson (8), Tischler (7), Gilyard (1), Richter (0), Gregori (nicht eingesetzt), Koppke (nicht eingesetzt)

 

TERMINE

NINERS Chemnitz vs. MHP RIESEN Ludwigsburg, Donnerstag, 01.05.2025, 18:00 Uhr, Messe Chemnitz

NINERS Chemnitz vs. ROSTOCK SEAWOLVES, Sonntag, 04.05.2025, 16:30 Uhr, Messe Chemnitz

Veolia Towers Hamburg vs. NINERS Chemnitz, Mittwoch, 07.05.2025, 18:30 Uhr, Inselpark Arena Hamburg

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