Ostderby unter besonderen Vorzeichen
Der Kampf um die Playoffs
Diesen Samstag kommt es um 16:00 Uhr in der restlos ausverkauften Stadthalle Weißenfels zum nunmehr 18. Duell zwischen dem SYNTAINICS MBC und den NINERS Chemnitz. Hatte in alten Zweitligazeiten zumeist Weißenfels die Nase vorn und entschied dort sieben von acht Partien für sich, gingen seit dem Aufstieg der NINERS 2020 alle neun Bundesligaderbies an Chemnitz. Im zehnten giert der MBC geradezu auf den ersten Sieg im Oberhaus, während die NINERS, unterstützt von über 500 durchweg in weiß gekleideten Fans, ihre Serie fortsetzen wollen. Zugleich befinden sich beide Teams mitten im spannenden Playoffrennen, was dem prestigeträchtigen Spiel ebenso einen zusätzlichen Reiz verleiht, wie das Duell auf der Centerposition. Hier beeindruckt Kevin Yebo seit seiner Rückkehr aus München mit starken Leistungen für Chemnitz, während Eddy Edigin, der im gleichen Atemzug nach Weißenfels wechselte, im MBC-Jersey geradezu aufblüht. Die spannungsgeladene Partie wird nicht nur wie gewohnt live auf Dyn, sondern auch frei empfangbar im Free TV beim MDR übertragen.
In voller Halle und vor großem TV-Publikum werden sich beide Teams am Ostersamstag sicherlich von ihrer besten Seite zeigen wollen. Etwas formstärker präsentierte sich in den letzten Wochen der SYNTAINICS MBC, welcher seit Mitte Januar ganze neun von 13 Pflichtspielen gewinnen konnte. Im gleichen Zeitraum legte Chemnitz aber immerhin auch eine ordentliche 7:5-Bilanz hin, darunter vier Auswärtssiege in Bonn, Würzburg, Göttingen und Frankfurt. Jene Widerstandsfähigkeit auf fremdem Parkett wird auch am Samstag gefragt sein, treffen die NINERS doch auf eine der heimstärksten Mannschaften dieser Saison. Inklusive Pokalwettbewerb hat der MBC bislang 13 von 16 Begegnungen in der Stadthalle Weißenfels gewonnen. Nur München und Ulm sind auf eigenem Feld noch erfolgreicher und die letzte Heimniederlage der Sachsen-Anhaltiner liegt schon fast drei Monate zurück.
Ohnehin spielt der SYNTAINCS MBC die erfolgreichste Saison seit vielen Jahren und darf erstmals seit 2001 wieder von einer Teilnahme an den Playoffs träumen. Großen Anteil daran hat der lettische Cheftrainer Janis Gailitis, welcher erst letzten Sommer aus seiner Heimat nach Weißenfels kam und den „Wölfen“ nicht nur eine erfolgreiche Spielweise einimpfte, sondern zusammen mit dem langjährigen Geschäftsführer Martin Geissler auch starke Griffe auf dem Transfermarkt landete. So trägt mittlerweile eine stimmige wie verlässliche Zehner-Rotation das MBC-Jersey, aus der vor allem die fünf US-Amerikaner Michael Devoe (15.9 Punkte pro Spiel), Spencer Reaves (14.2), Tyren Johnson (12.5), Ty Brewer (10.9) und Charles Callison (9.7) herausragen. Aber auch der Ukrainer Ivan Tkachenko (4.6), Centerbrocken John Bryant (4.2), der wie Reaves neben der US-amerikanischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, der Serbe Aleksa Kovacevic (1.5) und Routinier Akeem Vargas (1.4) wissen ihren Beitrag zu leisten. Als vor sechs Wochen den bis dahin stark performenden Martin Breunig (10.8) verletzungsbedingt das vorzeitige Saisonaus ereilte, bewiesen die MBC-Verantwortlichen abermals einen guten Riecher und bedienten sich ausgerechnet in Chemnitz. Seither legt Eddy Edigin, der zuvor im NINERS-Jersey nie wirklich glücklich wurde, richtig los und für Weißenfels durchschnittlich 10.5 Punkte sowie 4.3 Rebounds in nur 20 Einsatzminuten pro Partie auf.
Dass der sympathische Hüne aber überhaupt an der Saale landete, war nur durch die vorherige Rückkehr von Kevin Yebo nach Chemnitz möglich. Und auch den NINERS gelang damit offenbar ein guter Griff, bringt es Yebo seither doch in durchschnittlich 23 Einsatzminuten auf 16.3 Punkte, 5.3 Rebounds und 2.0 Assists für die „Orange Army“. An der Seite des energiegeladenen Centers, dem kürzlich in Heidelberg sein 1500. Pflichtspielpunkt für Chemnitz gelang, taut auch Jonas Richter wieder zusehends auf. In seinen letzten drei Partien erzielte der NINERS-Kapitän durchschnittlich 13.3 Punkte und scheint somit gewappnet für das prestigeträchtige Ostderby. Außerdem hofft man auf Chemnitzer Seite, dass die zuletzt angeschlagen pausierenden Jacob Gilyard und Roman Bedime in Weißenfels wieder dabei sein können, was die Chancen der NINERS natürlich deutlich erhöhen würde. Gelingt der dieses Mal in weiß spielenden Orange Army ein Sieg, würde sie weiter unter den ersten sechs BBL-Teams und damit auf einem direkten Playoffplatz verbleiben. Bei einer Niederlage wäre aber auch deren Höhe durchaus von Bedeutung, ging das Hinspiel im Dezember doch mit 82:72 an Chemnitz, weshalb der direkte Vergleich noch für beide Kontrahenten in Reichweite liegt und die finale Platzierung maßgeblich beeinflussen kann. Für Spannung pur ist also gesorgt und deshalb allen Basketballfans, die nicht live in der Stadthalle Weißenfels dabei sind, der Stream auf Dyn (www.dyn.sport) oder die Free-TV-Übertragung beim MDR wärmstens empfohlen!
TERMINE
SYNTAINICS MBC vs. NINERS Chemnitz, Samstag, 19.04.2025, 16:00 Uhr, Stadthalle Weißenfels
NINERS Chemnitz vs. ALBA BERLIN, Sonntag, 27.04.2025, 16:30 Uhr, Messe Chemnitz
NINERS Chemnitz vs. MHP RIESEN Ludwigsburg, Donnerstag, 01.05.2025, 18:00 Uhr, Messe Chemnitz