NINERS wollen Entscheidungsspiel erzwingen
Alles auf Sieg!
Zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte können die Chemnitzer Korbjäger das Top-16 der Basketball Champions League erreichen. Erste Voraussetzung wäre ein Heimsieg am morgigen Dienstag im Playin-Duell gegen Manisa Basket. Bei den Türken unterlagen die NINERS letzten Mittwoch auf dramatische Weise hauchdünn mit 86:87. Falls jetzt aber in eigener Halle die Revanche gelingt, würde ein entscheidendes drittes Spiel folgen, wo dem Pastore-Team dann doch noch der Sprung in die nächste Champions-League-Gruppenphase glücken könnte. Gerade weil man beim ersten Kräftemessen schon so nah dran war, geht die „Orange Army“ höchst motiviert in das morgige Heimspiel gegen Manisa und hofft vor allem auf die Unterstützung der eigenen Fans. Bis jetzt sind schon knapp 3.000 Karten verkauft. Wer kurzfristig dabei sein und den NINERS live den Rücken stärken möchte, kann noch in den Vorverkaufsstellen der Freien Presse, im Ticket-Onlineshop (https://tickets.chemnitz99.de/shop/107) oder an der Abendkasse zuschlagen.
Die wichtigste Lehre, welche Richter, Uguak und Co. aus dem ersten Vergleich mit Manisa mitnehmen können, ist jene, dass man über weite Strecken verdammt viel richtig machte. Entgegen den Voraussagen der Experten und Buchmacher präsentierte sich Chemnitz letzten Mittwoch in der Türkei nicht nur auf Augenhöhe, sondern war bis tief ins letzte Viertel hinein vor allem aufgrund der starken Defensivleistung schlichtweg das bessere Team. Nur in den letzten zwei Minuten versagten den NINERS dann einfach die Nerven, steckten sie sich mit vermeidbaren Fehlern gegenseitig an, führten damit im wesentlichen selbst eine zunehmende Verunsicherung herbei, die letztlich zum schlechtestmöglichen Ausgang führte – einer dramatisch knappen Ein-Punkte-Niederlage. Nachvollziehbarerweise haderte das Chemnitzer Team noch einige Tage mit jenem Ergebnis, doch die Zeit lässt sich bekanntermaßen nie zurückdrehen und so richteten Spieler wie Trainer ihren Blick alsbald nach vorn. In eigener Halle wollen die NINERS am Dienstag beweisen, dass sie die favorisierten Türken nicht nur ins Wanken bringen, sondern auch bezwingen können, um sich so ein entscheidendes drittes Match zu erkämpfen, bei dem dann selbst in Manisa alles möglich wäre.
Die Chance dafür scheint durchaus gegeben, wie schon das erste Duell bewies. Zwar konnte Chemnitz die bärenstarken Scorer Manisas, allen voran Saben Lee (27.0 Punkte pro Champions-League-Spiel), Hugo Besson (20.3) und Fabian White (11.3) nie ganz im Zaum halten, doch gelang es beispielsweise Christopher Chiozza (7.8), Jamorko Pickett (7.1) oder Yunus Sonsirma (3.6) weitestgehend zu kontrollieren. Eine weitere Chance liegt darin, dass Manisas litauischer Starting-Center Martynas Echodas (15.4) wie schon beim ersten Match abermals verletzungsbedingt ausfallen könnte, was den NINERS zusätzliche Räume am Brett verschaffen würde. Außerdem geht das Pastore-Team etwas ausgeruhter ins Match, hatte Chemnitz am Wochenende doch spielfrei, während Manisa eine Auswärtspartie im rund 400 Kilometer von seiner Heimat entfernten Büyükçekmece bestreiten musste und dabei 87:98 unterlag. „Ruhe“ ist auch in anderlei Hinsicht ein passendes Stichwort, geisterten in den vergangenen Wochen doch so manche Wechselszenarien rund um die NINERS. Diese wurden primär von der Presse sowie manch anderen Akteuren der Basketballszene größtenteils ohne belastbare Grundlage lanciert, was bisweilen einige „Unruhe“ ins Team brachte. De facto aber datiert der letzte Chemnitzer Personalwechsel von Anfang Oktober und seither bestritt die Orange Army entgegen sämtlicher Gerüchte all ihre Partien in der gleichen Besetzung. Das ist, Verletzungen ausgeschlossen, auch morgen der Fall und so hofft man, dass nun allmählich wieder etwas mehr Ruhe und Sachlichkeit einkehrt, die am Ende dem Team nur helfen kann, sein ganzes Leistungsvermögen abzurufen.