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Manisa Basketvs.NINERS Chemnitz

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Chemnitz schenkt Erfolg in Manisa her

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Über fast 38 Spielminuten hinweg machten die NINERS am Mittwochabend ihre beste Champions-League-Partie der laufenden Saison. Nach Baileys Treffer zur 86:73-Führung war das Pastore-Team 140 Sekunden vor Schluss im türkischen Manisa auf dem besten Weg, den ersten Sieg in der Best-of-3-Serie einzufahren und die Tür zum Top-16 ganz weit aufzustoßen. Doch was sich dann ereignete, konnten Verantwortliche und Fans der „Orange Army“ kaum fassen. In der Crunchtime versagten den NINERS kollektiv die Nerven, wodurch sie einen 0:14-Lauf zum 86:87 kassierten und dadurch den schon sicher geglaubten und sportlich, psychologisch wie wirtschaftlich unglaublich wertvollen Triumph noch herschenkten. Bereits kommenden Dienstag wartet das nächste Duell mit den Türken, welches dann um 20:00 Uhr in der Chemnitzer Messe stattfindet. Tickets hierfür sind im Online-Shop (https://www.chemnitz99.de/tickets) sowie allen bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse erhältlich. Sollten sich die NINERS durchsetzen und die Serie ausgleichen, würde in der Folgewoche das entscheidende dritte Match abermals in Manisa stattfinden.

Vor dem gestrigen Gastspiel in der mit rund 2.000 Zuschauern gut gefüllten Muradiye Sports Hall trauten nur die kühnsten Optimisten den NINERS einen Sieg zu. Bei den Buchmachern waren sie sogar klarer 3:1-Außenseiter. Ein ganz besonderer Zaungast erinnerte das Chemnitzer Team aber daran, dass im Sport viel möglich ist. Wes Van Beck, letzte Saison noch elementarer Bestandteil des erfolgreichsten NINERS-Teams aller Zeiten und seit Sommer im nur 50 Kilometer von Manisa entfernten Izmir beim türkischen Erstligisten Aliaga Petkimspor unter Vertrag, schaute spontan vorbei und drückte seinem Ex-Club beide Daumen. Offensichtlich mit Erfolg, denn die Chemnitzer fanden von Beginn an gut ins Match, präsentierten sich trotz langer Anreise gegen die favorisierten Hausherren auf Augenhöhe und lagen nach dem Startviertel nur 20:21 hinten. Im zweiten Abschnitt brachte Jeff Garrett die NINERS mit einem erfolgreichen Dreier zum 25:23 alsbald in Front, woraufhin sich beide Teams einen unterhaltsamen Schlagabtausch mit zahlreichen Führungswechseln lieferten. Kurz vor dem Kabinengang drückten Kapitän Jonas Richter und Aher Uguak aber noch einmal kräftig aufs Gaspedal und bescherten der Orange Army einen knappen 41:37-Vorsprung.

Diesen baute Chemnitz kurz nach dem Seitenwechsel durch einen Uguak-Dreier weiter aus, ehe Manisas Topscorer Saben Lee und Fabian White die Gastgeber wieder zum Ausgleich führten. Die NINERS hatten jedoch stets gute Antworten parat, standen defensiv sicher, verteilten vorn die Last auf viele Schultern und behaupteten dank eines krachenden Dunks von Will Christmas auch zur letzten Viertelpause noch eine hauchdünne 63:61-Führung. Darüber hinaus wussten die Chemnitzer Mannen das verletzungsbedingte Fehlen von Manisas Starting-Center Martynas Echodas, der normalerweise im Schnitt 14 Punkte und acht Rebounds zum Spiel der Türken beiträgt, gut zu nutzen und sich gerade in Brettnähe spürbare Vorteile zu erarbeiten. So gelangen unter anderem Jonas Richter gute neun Punkte und fünf Rebounds, darunter ein ganz wichtiger Treffer zum 78:67 für Chemnitz rund fünf Minuten vor Schluss. Bei der Landung aber machte Richters Wade zu und sich ein Muskelkrampf breit, woraufhin der Kapitän das Feld verlassen musste und nicht wieder zurückkehren konnte. Dies schien zunächst keine negativen Auswirkungen zu haben, da sich Chemnitz mit Treffern von Garrett und Bailey sogar auf 86:73 absetzte. Normalerweise 140 Sekunden vor Schluss ein mehr als ausreichendes Polster. Normalerweise, denn in der Folge ging an beiden Enden des Feldes alles schief, was nur schief gehen kann. Ballverluste, schlechte Wurfentscheidungen, keinerlei Rebounds und eine hochgradig löchrige Verteidigung, die Manisa bis zur Schlusssirene noch ganze sechs weitestgehend freie Abschlüsse ermöglichte. Diese wiederum fanden folgerichtig mit hundertprozentiger Trefferquote ihr Ziel, während eben kein einziger der wenigen Chemnitzer Notwürfe durch den Ring fallen wollte und so ein 0:14-Lauf das dramatische NINERS-Schicksal besiegelte. Der Sieg war weg und keiner wusste, wie dies eigentlich passieren konnte. Die Serie aber ist mit jener Partie noch nicht entschieden und so ungeschickt die Crunchtime in Manisa auch ausgespielt wurde, bewies Chemnitz doch, dass man mit den Türken auf Augenhöhe ist, gerade falls Echodas weiter verletzt fehlen sollte und Richter seine vermeintlich kleinere Blessur schnell auskurieren kann. Insofern gilt es nun, die bittere Pleite schnell aus den Köpfen zu bekommen und dann am Dienstag mit hoffentlich vielen lautstarken Fans im Rücken den Ausgleich in der Best-of-3-Serie und ein Entscheidungsspiel um den Einzug ins Champions-League-Top-16 zu erzwingen.

 

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