NINERS entgleitet Sieg aus den Händen
Bittere Niederlage
Sie waren ganz nah dran, doch am Ende sollte es wieder nicht reichen. Beim Auswärtsspiel in Bamberg präsentierte sich das Chemnitzer Team vor allem defensiv deutlich besser als bei der vorherigen Heimpleite gegen Bonn. Auch kämpferisch ließen Sachsens beste Korbjäger vor fast 5.500 Zuschauern am Freitagabend alles auf dem Parkett, drehten einen zwischenzeitlichen 10-Punkte-Rückstand im Schlussabschnitt in eine 8-Punkte-Führung und hatten 30 Sekunden vor Schluss die Nase noch immer vier Zähler vorn. Dann aber wurden Aher Uguak und Will Christmas zu tragischen Helden. Erst vergab der Kanadier zwei Freiwürfe und dann wurde gegen den US-Amerikaner mit einem zumindest diskutablen Pfiff auf Foul entschieden, was Bambergs Topscorer Noah Locke in seinem ersten Bundesligaspiel für die Franken nutzte, um die Partie auf den Kopf zu stellen. So setzten sich die Hausherren hauchdünn mit 81:80 durch und fügten Chemnitz die nunmehr fünfte Pflichtspielniederlage in Serie zu. Diese kann das Team von Cheftrainer Rodrigo Pastore am Montag endlich durchbrechen, empfängt dabei zum Ostderby in der Messe Chemnitz mit dem SYNTAINICS MBC jedoch einen brandheißen Gegner, der eben erst ALBA BERLIN vom Parkett fegte.
Von Wiedergutmachung war im Vorfeld die Rede. Vollen Einsatz zeigen und den Bock endlich umstoßen. Die richtige Einstellung war den NINERS bei ihrem Gastspiel in Bamberg auch durchweg anzusehen. Selbst wenn im Angriff, wie so oft in dieser Saison, mal nicht alles funktionierte, stimmte die Defensivarbeit, was zunächst in einer knappen 9:7-Führung mündete und Chemnitz auch beim 15:17-Rückstand nach dem Auftaktviertel noch alle Chancen ließ. Zu Beginn des zweiten Abschnitts verkürzte Uguak per Dreier auf 22:23, woraufhin jedoch leider wieder eine Phase folgte, in der die NINERS einfach zu selten zu Punkten kamen. Binnen sechs Minuten gelangen lediglich sechs Zähler, was es den nicht auf höchstem Niveau, aber wenigstens halbwegs konstant weiter scorenden Bambergern ermöglichte, sich auf 38:28 abzusetzen. Treffer von Victor Bailey, Nicho Tischler sowie Dre Lansdowne ließen Chemnitz bis zur Halbzeitpause dann aber schon wieder auf fünf Zähler herankommen und ein Comeback in Reichweite bringen.
Die Hoffnungen des Teams und der mitgereisten Fans erhielten weiteren Auftrieb, als die NINERS endlich einmal einen guten Start ins sonst oft holprige dritte Viertel hinlegten und Christmas alsbald vom Perimeter die 44:42-Führung besorgte. Auch den nächsten kleinen Bamberger Lauf zum 53:48 für die Franken wusste Chemnitz zu kontern und lag nach einem sehenswerten Dunk von Jeff Garrett zur letzten Viertelpause mit 57:56 in Front. Ab Mitte des Schlussabschnittes konnten sich die Pastore-Mannen dann erstmals etwas Luft verschaffen, zunächst durch Christmas‘ And-One zum 62:58 und wenig später über einen Lansdowne-Tip-In zur 72:64-Führung. Gut zweieinhalb Minuten vor Schluss lagen die NINERS immer noch sieben Zähler vorn (74:67) und hatten den Ball in ihren Händen. Eine durchaus gute Ausgangslage, doch in der Crunchtime lief dann nahezu alles schief, was in einem Basketballspiel schieflaufen kann. Erst wurde Nkamhoua geblockt, dann foulte Uguak Bambergs Locke beim Dreierversuch und beging direkt im Anschluss ein Offensivfoul, anschließend nahm Lansdowne einen zu frühen Wurf aus der Mitteldistanz, der ebenso sein Ziel verfehlte wie die späteren Freiwürfe von Uguak. Umgedreht erzwang Chemnitz kaum noch Stops, gestattete Bamberg, inklusive des unglücklichen And-One-Fouls von Christmas, in den letzten zweieinhalb Minuten ganze 14 Punkte, wodurch die Partie doch noch mit 80:81 verloren ging. Trotz ansprechender Leistung standen die NINERS am Ende wieder mit leeren Händen da und müssen nun alle Hoffnungen auf das bevorstehende Ostderby gegen Weißenfels legen, um den Dezember nicht gänzlich sieglos zu beenden.