Chemnitz will Siegesserie ausbauen
Nächster Halt Braunschweig
Im letzten Pflichtspiel vor der zweiwöchigen Länderspielpause gastieren Sachsens beste Korbjäger diesen Samstag in der Volkswagen Halle bei den Basketball Löwen Braunschweig. Tipoff ist um 18:30 Uhr und die NINERS werden von einem Fanbus sowie zahlreichen weiteren Anhängern nach Niedersachsen begleitet. Alle Daheimgebliebenen können die Partie live auf DYN (www.dyn.sport) verfolgen. Für die Chemnitzer Leistungsträger DeAndre Lansdowne und Nicholas Tischler ist das Match in Braunschweig eine Rückkehr an ihre frühere Wirkungsstätte. Auf den Heimweg wollen sie freilich einen Sieg mitnehmen. Es wäre bereits der sechste BBL-Erfolg hintereinander, mit dem sich die NINERS weiter in der Spitzengruppe festsetzen könnten. Einen Spaziergang darf das Pastore-Team beim aktuellen Tabellen-13. jedoch nicht erwarten, brennen die Hausherren doch auf wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt und werden, allen voran der frühere Chemnitzer Arnas Velicka, höchst motiviert in die Partie gehen.
Für die „Orange Army“ gilt es daher, an die guten Leistungen der letzten drei Heimspiele gegen Manresa, Oldenburg sowie Göttingen anzuknüpfen und eben jene gezeigte Qualität nun auch auswärts abzurufen. Das wiederum fiel den NINERS im bisherigen Saisonverlauf nicht gerade leicht. Einzig beim Gastspiel in Berlin wusste das Pastore-Team auf fremdem Parkett wirklich zu überzeugen. Die anderen Auswärtspartien liefen eher holprig, wenngleich man sich immerhin auch in Rostock mit einem Sieg belohnen konnte. Der Trend scheint insgesamt leicht nach oben zu gehen, von den Ergebnissen her, aber ebenso mit Blick auf die individuellen Leistungen der einzelnen Akteure. Zeigten beispielsweise Nicholas Tischler, der von 2021 bis 2024 für Braunschweig spielte, und Eddy Edigin gegen Oldenburg gute Auftritte, so wussten insbesondere Will Christmas und Kapitän Jonas Richter am Dienstag beim Duell mit Manresa zu überzeugen. Falls die Genannten ihren Aufwärtstrend bestätigen und die weiteren Teamsäulen Dre Lansdowne, Aher Uguak, Jeff Garrett, Olivier Nkamhoua sowie Victor Bailey ihr Leistungsvermögen konstant abrufen, ist am Samstag einiges möglich. Die bisherige NINERS-Bilanz in Braunschweig lässt mit zwei Siegen und zwei Niederlagen unter dem Strich wohl jedenfalls ein ausgeglichenes Spiel mit offenem Ausgang erwarten.
Dafür wollen natürlich auch die Hausherren sorgen, welche wie schon in den Vorjahren ein Team mit vielen jungen, verheißungsvollen Talenten aufbieten. Diese müssen bisweilen noch an Erfahrung gewinnen, hatten dafür in den vergangenen Wochen aber viele Gelegenheiten. Durch die Teilnahme am FIBA Europe Cup und den frühen Einstieg ins Pokalgeschäft bestritt die Mannschaft des sich nunmehr in seiner vierten Amtszeit befindlichen Trainers Jesus Ramirez schon 14 Pflichtpartien, zwei mehr als Chemnitz. Dabei kristallisierten sich TJ Crockett (wettbewerbsübergreifend 11.3 Punkte pro Spiel), Sananda Fru (11.1), Arnas Velicka (10.5), Tre Mitchell (9.8), Barra Njie (9.7), Ferdinand Zylka (9.1), Luka Scuka (9.0) und Chip Flanigan (7.4) bislang als verlässlichste Scorer heraus. Velicka, der 2022/2023 insgesamt 53 Spiele für die NINERS bestritt, legt zudem aktuell noch durchschnittlich 5.1 Assists auf, während sich Fru und Mitchell pro Partie jeweils fünf Rebounds ergattern. Die ersten zehn Akteure der Braunschweiger Rotation bringen es auf ein Durchschnittsalter von gerade einmal 24 Jahren, wobei nur Zylka, Flanigan und der frühere deutsche Nationalspieler Gavin Schilling überhaupt jenseits der 25 liegen. Dank der jugendlichen Frische und weil außerdem insgesamt zwölf Spieler in mindestens der Hälfte aller Braunschweiger Pflichtpartien zum Einsatz kamen, dürfte das Ramirez-Team viel Luft für lange intensive Matches haben. Dies bekam unter der Woche auch Tofas Bursa zu spüren. Die Türken lagen in Braunschweig Mitte des dritten Viertels schon 18 Punkte vorn, konnten dann das Tempo der Löwen aber kaum noch mitgehen, so dass der Vorsprung zeitweise bis auf vier Zähler zusammenschmolz. Am Ende rettete sich Bursa zwar mit einem 97:92 über die Ziellinie, aber Braunschweig zeigte eindrucksvoll, dass mit dem Team dank seiner Kraftreserven und seines Willens auch spät im Spiel noch zu rechnen ist.