Starkes ComebackStarkes Comeback

78 : 81

ALBA BERLINvs.NINERS Chemnitz

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Chemnitz krallt sich die Punkte in Berlin

Starkes Comeback

Unverhofft kommt oft. Oder zumindest manchmal genau zur rechten Zeit. Die durchaus etwas holprig ins neue Spieljahr gestarteten NINERS Chemnitz sorgten ausgerechnet beim elffachen Meister ALBA BERLIN für einen kleinen Paukenschlag. In der Bundeshauptstadt gewannen Sachsens beste Korbjäger bislang nur eine von insgesamt acht Gastpartien. Am Sonntagnachmittag folgte Nummer 2 – und das obwohl die „Orange Army“ Mitte des dritten Viertels schon 13 Punkte hinten lag. Mit großem Einsatzwillen, der Unterstützung von über 500 mitgereisten Fans und dem Glück des Tüchtigen drehte Chemnitz dann jedoch das Match und feierte einen hart erkämpften 81:78-Erfolg. Vor 8.225 Zuschauern in der Berliner Uber Arena avancierten Olivier Nkamhoua (21 Punkte), Victor Bailey Jr (19), Aher Uguak (17) und Jeff Garrett (11) zu den besten Werfern im NINERS-Jersey. Mit ihrem dritten Sieg aus den vergangenen vier Pflichtspielen scheint das Team allmählich in der neuen Saison angekommen und kann sich nun hoffnungsvoll auf sein nächstes Match, das „kleine Ostderby“ bei den ROSTOCK SEAWOLVES am kommenden Sonntag, vorbereiten.

In Berlin musste NINERS-Coach Rodrigo Pastore erneut ohne Jaron Johnson sowie Brendan Gregori auskommen und auch Kapitän Jonas Richter, der zuletzt gegen Lissabon angeknockt vom Feld ging, konnte lediglich sieben Spielminuten beisteuern. Aber auch Gastgeber ALBA BERLIN ging nicht ganz sorgenfrei ins Match, trat ohne die verletzten Leistungsträger Matt Thomas, Trevion Williams und Malte Delow an. Zudem hatten beide Teams unter der Woche internationale Aufgaben zu erfüllen, was durchaus an der Kondition zehrte. So entwickelte sich ein nicht immer hochklassiges, aber jederzeit hart umkämpftes Spiel, in dem Berlin vor allem dank zweier erfolgreicher Distanzwürfe von Justin Bean und Louis Olinde den besseren Start zur frühen 10:4-Führung erwischten. Ein erfolgreicher Uguak-Dreier und ein „And-One“ von Bailey brachten Chemnitz dann aber ins Match und zum 12:14-Anschluss, ehe abermals Bailey fast mit der Sirene zum 21:21-Ausgleich am Ende des ersten Viertels traf. Im zweiten Abschnitt bescherte Garrett der Orange Army dann sogar eine 29:25-Führung, die nach Eddy Edigins Treffer zum 31:28 weiter Bestand hatte. In der Folge riss jedoch ALBA das Match wieder an sich, brannte einen 11:0-Lauf ins Parkett, so dass es zwei Distanztreffern von Bailey und Nkamhoua in der Schlussminute der ersten Halbzeit zu verdanken war, dass Chemnitz „nur“ mit einem 37:41-Rückstand in die Kabine ging.

Das Pendel war mittlerweile aber spürbar zu Berliner Gunsten ausgeschlagen, die nach dem Seitenwechsel ihren nächsten Lauf starteten. Begünstigt von Chemnitzer Ballverlusten bescherten Yanni Wetzell, Bean und Olinde den Hausherren binnen vier Minuten eine 52:39-Führung. Mit dem Rücken zur Wand nahm nun aber Aher Uguak sein Herz in beide Hände, versenkte drei Distanzwürfe in Serie, denen Bailey und Nkamhoua noch zwei weitere Dreier folgen ließen, ehe Lansdowne die Aufholjagd krönte. Mit ablaufender Spieluhr versenkte der 35-jährige Routinier einen schweren Wurf zum Ende des dritten Durchgangs zur Chemnitzer 62:60-Führung. Im Schlussabschnitt bauten Uguak und Bailey den viertelübergreifenden NINERS-Lauf auf 27:10 und den Vorsprung auf vier Zähler aus (66:62). Wenig später traf der Ur-Berliner Jonas Mattisseck per Dreier zwar zum 68:68-Ausgleich, doch Bailey hatte direkt die passende Antwort, bevor Nkamhoua kraftvoll nachlegte. Erst vom Perimeter und schließlich mit einem beeindruckenden „Putback-Dunk“ über Wetzell zum 79:74. Die Vorentscheidung? Keineswegs. Martin Hermannsson machte das Match mit seinem Dreier noch einmal spannend und hätte mit der Schlusssirene aus gleicher Distanz den Ausgleich erzielen sowie eine Verlängerung erzwingen können. Doch der Wurf des isländischen Nationalspielers verfehlte sein Ziel und als der Ball letztlich in NINERS-Händen landete, war die Sensation perfekt. Chemnitz gewann erst zum zweiten Mal überhaupt in der Hauptstadt, klettert damit auf den elften Rang und liegt nur noch einen Sieg hinter den als Saisonziel anvisierten Playoffplätzen.

 

Die nächsten Spiele der NINERS

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Heimspiel