Chemnitzer Team will München-Niederlage abschütteln
Heimspielauftakt gegen Ulm
Nach dreieinhalb Monaten Sommerpause kehren Sachsens beste Korbjäger diesen Sonntag endlich in ihr Wohnzimmer zurück. Um 16:30 Uhr bestreiten die NINERS das erste Heimspiel der neuen Saison und hoffen dabei auf den Rückhalt einer vollen Messe Chemnitz. Gegner ist mit ratiopharm ulm der deutsche Meister von 2023 und einer der ganz heißen Kandidaten auf die vorderen Plätze. Den stärksten Kontrahenten hat die „Orange Army“ dagegen erst einmal schon hinter sich. Am Freitagabend gastierte das Team von Coach Rodrigo Pastore beim amtierenden Titelträger Bayern München und musste sich dort auch in der Höhe verdient mit 59:73 (28:36) geschlagen geben. Morgen wollen es die NINERS unbedingt besser machen. Für den ersehnten Heimspielauftakt sind schon jetzt über 4.600 Tickets abgesetzt. Da keine Gästefans erwartet werden, steht nun auch der Block G komplett für Chemnitzer Anhänger zur Verfügung. Somit sind noch Eintrittskarten im Onlineshop (https://tickets.chemnitz99.de/shop/107) und an der Abendkasse erhältlich.
Die erste Herausforderung der neuen Spielzeit hatte es für Jonas Richter, DeAndre Lansdowne und Co gleich in sich. Beim BBL-Topfavoriten aus München zeigte sich schnell, dass vor allem offensiv noch reichlich Sand im Getriebe des neuformierten Chemnitzer Teams ist. 20 Ballverluste, nur 41 Prozent Trefferquote aus dem Feld, zu wenige erfolgreiche Aktionen in Korbnähe und lediglich drei Freiwürfe verhinderten eine bessere Punktausbeute, weshalb die NINERS von Beginn an einem Rückstand hinterherhechelten. Phasenweise ließ das Pastore-Team seine Qualitäten aufblitzen, kam so beispielsweise am Ende des ersten Viertels mit zwei erfolgreichen Dreiern von Kapitän Jonas Richter und Neuzugang Will Christmas zum 16:16-Ausgleich. Auch defensiv zeigten die NINERS bisweilen ihre Stärken, gestatteten München lediglich 73 Zähler und es hätten sogar noch weniger sein können. „Wir haben den Bayern zu viele zweite Chancen gegeben“, verwies Richter nach der Partie auf das mit 26:40 klar verlorene Reboundduell. Infolgedessen enteilten die Hausherren im mit 6.500 Zuschauern ausverkauften Münchner BMW Park immer weiter und hatten das Match bereits Mitte des dritten Viertels beim Stand von 55:33 entschieden. Dennoch bewies Chemnitz Moral und leistete in der Schlussphase anständige Schadensbegrenzung, welche Hoffnung auf das nächste Spiel machte.
Dort empfangen die NINERS am Sonntag das Team von ratiopharm ulm. Der Titelgewinner von 2023 geht ebenso wie Chemnitz mit vielen neuen Gesichtern in die Saison 2024/2025. Den aufsehenerregendsten Wechsel gab es sicherlich auf der Trainerposition, wo Ty Harrelson, der letzte Saison noch Aufsteiger Vechta sensationell in die Playoffs gegen Chemnitz führte, den vormaligen Meistercoach Anton Gavel beerbte. Mit Nelson Weidemann steht nunmehr auch ein ehemaliger NINERS-Akteur im Ulmer Kader und verstärkt dort die bekanntermaßen gute deutsche Garde um Karim Jallow, Tommy Klepeisz, Philipp Herkenhoff und Nico Bretzel. Mit US-Boy Justinian Jessup konnten die Donauschwaben zudem einen brandgefährlichen Scorer halten, dem mit Alfonso Plummer (Puerto Rico), Isaiah Roby (USA), Marcio Santos (Brasilien) und Ben Saraf (Israel) einige höchst interessante ausländische Neuzugänge zur Seite gestellt wurden. In der „Preseason“ testete Ulm durchweg gegen starke Gegner, feierte dabei einen knappen Triumph über BBL-Konkurrent Ludwigsburg, unterlag dem letztjährigen Playoff-Halbfinalisten Würzburg erst nach Verlängerung, hatte aber auch gegen den spanischen Erstligisten Girona und den französischen EuroCup-Finalisten Bourg-en-Bresse das Nachsehen. Welche Schlüsse die Testspielresultate auf das Leistungsvermögen der Chemnitzer und Ulmer Mannschaft zulassen, scheint zum jetzigen Zeitpunkt noch offen, weshalb sich alle Fans am Sonntag auf ein spannendes Duell und eine wichtige Standortbestimmung für beide Teams freuen können.