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Chemnitz mit knapper Niederlage gegen Nymburk

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Im zweiten Testspiel der laufenden Saisonvorbereitung mussten Sachsens beste Korbjäger am Sonntag die erste Niederlage hinnehmen. Gegen den tschechischen Meister und Teilnehmer der Champions-League-Qualifikation, ERA Basketball Nymburk, hieß es am Ende 78:85 aus Chemnitzer Sicht. Zur Halbzeit der ohne Zuschauer im Trainingszentrum Feel Good Club ausgetragenen Partie lagen die NINERS noch mit 50:44 in Front. Gegen einen spielstarken und sehr physisch agierenden Kontrahenten waren insgesamt 26 Ballverluste sowie Trefferquoten von lediglich 37 Prozent aus dem Feld sowie 68 Prozent von der Freiwurflinie aber eine zu große Bürde, um den Sieg davonzutragen. Zudem verhagelten insgesamt 27 Fouls seiner Schützlinge, darunter je fünf für Kapitän Jonas Richter und Scharfschütze Jaron Johnson sowie vier für Anführer DeAndre Lansdowne in überschaubarer Spielzeit, Headcoach Rodrigo Pastore die gewohnten Rotationsmöglichkeiten. In Summe erwies sich die Partie gegen Nymburk aber als der erhoffte Härtetest, welcher dem Trainerstab gut zwei Wochen vor Saisonbeginn wichtige Erkenntnisse zum aktuellen Leistungsstand lieferte.

Chemnitz sah sich mit einer Nymburker Verteidigung konfrontiert, die primär die Zone dicht macht, worauf die „Orange Army“ aber vor allem dank einer starken Dreierquote im ersten Viertel gute Lösungen fand und sechs ihrer elf Versuche aus der Distanz verwandelte. Allein drei dieser Treffer gingen auf das Konto von Jaron Johnson, der nach nunmehr zwei Testpartien bei bärenstarken 9/13 vom Perimeter steht. Allerdings konnte NINERS-Coach Pastore mit der Defensive seines Teams gegen Nymburk zunächst nicht zufrieden sein, erzielte man bis zur ersten Viertelpause zwar gute 24 Punkte, ließ sich aber auch deren 29 einschenken. An eben jener Stellschraube drehte das Chemnitzer Team erfolgreich im zweiten Durchgang, gestattete den Gästen lediglich 15 Zähler, davon nur zehn aus dem Feld, und hatte auch die Bretter im Griff. Bis zu jenem Zeitpunkt holten die NINERS am Nymburker Brett sogar mehr Rebounds als die Tschechen selbst (12:11). Die klare Leistungssteigerung mündete folgerichtig in eine 50:44-Halbzeitführung der Hausherren.

Nymburk aber, das bereits nächste Woche sein Champions-League-Qualifikationsturnier im türkischen Antalya bestreitet und dort neben dem estnischen Meister BC Kalev/Cramo (Ex-Club von Wes van Beck) als Favorit gilt, drehte nach dem Seitenwechsel gehörig auf. Angeführt von den früheren Bundesligaprofis Stephen Brown (Göttingen), Jaromir Bohacik (Bamberg) und Ondrej Sehnal (Braunschweig) kaufte das Team des italienischen Cheftrainers Francesco Tabellini den NINERS zusehends den Schneid ab. Gerade die Physis der Tschechen wusste Chemnitz an diesem Tag nicht gut zu matchen, kam oftmals einen halben Schritt zu spät und leistete sich zahlreiche vermeidbare Ballverluste. So kam Nymburk bis zur letzten Viertelpause bereits zum 63:63-Ausgleich und riss die Partie im Schlussabschnitt gänzlich herum. Zudem hatten die Gäste in entscheidenden Phasen das Wurfglück auf ihrer Seite, während die NINERS mit so manchem „In-and-Out“ haderten. Nichtsdestotrotz war das finale 78:85 ein an diesem Tag leistungsgerechtes Endergebnis, welches den Chemnitzern wichtige Erkenntnisse liefert. So möchte die „Orange Army“ schon bei den abschließenden Testpartien gegen Stal Ostrów am bevorstehenden Wochenende unter Beweis stellen, dass man im Angriff besser auf den Ball aufpassen und defensiv die Intensität über das komplette Spiel hinweg hochhalten kann.