Chemnitz zieht ins Halbfinale ein
Souveräner Auftritt
Sachsens beste Korbjäger setzen ihre beinahe traumhafte Reise fort. Nachdem man bereits das Hinspiel mit 98:64 klar für sich entscheiden konnte, feierten die NINERS auch am Mittwochabend einen ungefährdeten Sieg gegen Casademont Saragossa und stehen nun im Halbfinale des FIBA Europe Cups. 102:86 hieß es am Ende, was in der Addition den höchsten Erfolg eines deutschen Teams gegen einen Club aus der spanischen ACB, bekanntermaßen die stärkste Liga Europas, bedeutete. Zugleich strömten erstmals über 4.000 Fans zu einem internationalen Heimspiel der „Orange Army“ in die Messe Chemnitz. Sie sahen eine souveräne Vorstellung ihrer NINERS, die schon zum vierten Mal in dieser Saison die magische 100er-Marke knackten und in Aher Uguak sowie Jeff Garrett mit jeweils 20 Zählern ihre besten Scorer hatten. Letztgenannter US-Amerikaner pflückte zudem noch elf Rebounds und markierte dadurch ebenso ein „Double-Double“ wie Teamkollege Kaza Kajami-Keane, der neben 14 Punkten ganze elf Assists auflegte. Im Halbfinale des Europe Cups trifft Chemnitz nun auf Surne Bilbao Basket, also den nächsten ACB-Vertreter. Das Hinspiel steigt bereits am 27. März in Spanien, während die endgültige Entscheidung dann am 03. April in der Messe fällt. Tickets sind im Onlineshop, im NINERS-Office und allen Vorverkaufsstellen der Freien Presse erhältlich.
Mit dem überdeutlichen Hinspielerfolg ließen es die Chemnitzer Korbjäger beim Rückspiel vor heimischer Kulisse zunächst etwas lockerer angehen, gestatteten Saragossa zunächst einen 9:5-Vorsprung und gingen erst nach einem Treffer von Kapitän Jonas Richter mit 14:13 selbst in Führung. Die Gäste, bei denen vor allem der frühere Bundesligaspieler Trae Bell-Haynes mit 31 Punkten herausragte, blieben jedoch dran und konnten das Auftaktviertel mit 18:18 noch ausgeglichen gestalten. Im zweiten Abschnitt wirkten die NINERS dann aber schon deutlich konzentrierter, leisteten sich wesentlich weniger Ballverluste und schraubten vor allem ihre Trefferquote vom Perimeter nach oben. Allein Aher Uguak verwandelte bis zur Halbzeitpause fünf Dreier bei lediglich acht Versuchen, was maßgeblich zur zwischenzeitlichen 37:23-Führung beitrug. In den letzten Minuten vor dem Kabinengang vermochte Saragossa dann aber seine Größenvorteile am Brett besser zu nutzen und hatte mit US-Routinier Thad McFadden einen weiteren treffsicheren Akteur in seinen Reihen, der die Spanier letztlich wieder auf 38:44 heranbrachte.
Im dritten Viertel sollte es zunächst weiterhin ein enges Duell bleiben, weil Bell-Haynes seine ganze Klasse zeigte und mit drei Distanztreffern sowie einem „And-One“ sogar auf 51:55 aus Sicht der Spanier verkürzte. Doch wie schon beim ersten Aufeinandertreffen legten die NINERS auch am Mittwoch ein durchweg hohes Tempo an den Tag, das Saragossa mit zunehmender Spieldauer schlichtweg nicht mehr mitgehen konnte. Vier erfolgreiche Dreier von Tylor Ongwae, Jeff Garrett und Kaza Kajami-Keane befeuerten den nächsten Zwischenspurt der Orange Army, die bis zur letzten Viertelpause bereits auf 79:82 enteilte. Der Einzug ins Halbfinale des FIBA Europe Cups war zu diesem Zeitpunkt längst in trockenen Tüchern und mit Van Becks Dreier zum 96:73 einige Minuten später die höchste Führung des Abends erreicht. Aus gleicher Distanz machte Kajami-Keane die „Hundert“ voll und in der Schlussphase durften auch die Chemnitzer Youngster Brendan Gregori sowie Benjamin Koppe noch etwas internationale Erfahrung sammeln. Anzuerkennen war, dass sich Saragossa trotz der längst entschiedenen Partie nie aufgab und am Ende sogar noch etwas Ergebniskosmetik betreiben konnte. Dem lautstarken Jubel der Fans über den ersten Einzug der NINERS ins Halbfinale eines europäischen Wettbewerbs tat dies natürlich keinen Abbruch und die Vorfreude auf die nächste Runde strahlte aus allen Gesichtern. Bevor die Chemnitzer „Eurofighter“ nun aber gegen Bilbao um das Finalticket kämpfen, warten in der Bundesliga wichtige Aufgaben. Schließlich möchte das Pastore-Team auch dort seine hervorragende Ausgangsposition untermauern und beim Gastspiel in Bamberg sowie dem anschließenden Duell mit ALBA BERLIN die nächsten kleinen Schritte Richtung Playoffs gehen.