HerzschlagfinaleHerzschlagfinale

83 : 82

NINERS Chemnitzvs.ratiopharm ulm

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NINERS kämpfen sich gegen Ulm über die Ziellinie

Herzschlagfinale

Sachsens beste Korbjäger sind erfolgreich in die heiße Phase der Saison gestartet. Nach knapp dreiwöchiger Pause feierte das Pastore-Team am Samstagabend einen hauchdünnen 83:82-Erfolg gegen den amtierenden deutschen Meister ratiopharm ulm. Dabei sahen die 5.000 Besucher in der restlos ausverkauften Messe Chemnitz zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten. In der ersten Hälfte dominierten die NINERS das Geschehen und setzten sich zeitweise auf 20 Zähler ab. Nach dem Seitenwechsel kam Ulm, das Chemnitz in dieser Saison schon zweimal bezwingen konnte, aber eindrucksvoll zurück und drehte beinahe die Partie. In der Schlussphase glückten den NINERS dann aber doch noch einige entscheidende Aktionen, mit denen man den 18. Sieg im 22. Bundesligaspiel einfuhr und zugleich den zweiten Tabellenplatz sicherte. Außerdem war der hart erkämpfte Sieg gegen einen starken Kontrahenten die perfekte Generalprobe für das bevorstehende Europe-Cup-Viertelfinal-Duell mit den favorisierten Spaniern von Casademont Saragossa.

Beim sogenannten „Academy-Gameday“, wo im großen Rahmen Spendengelder für den Nachwuchs- und Breitensport im NINERS Chemnitz e.V. gesammelt wurden, legten die Profis um Kapitän Jonas Richter los wie die sprichwörtliche Feuerwehr. Der gebürtige Chemnitzer sorgte selbst mit einem Dreier für die ersten Punkte der Partie und seine Teamkameraden folgten ihm. Mit druckvoller Defensive und blitzschnellem Umschaltspiel rauschten die NINERS auch dank eines weiteren Distanztreffers von Dominic Lockhart schon auf 14:5 davon. Yebos Freiwürfe brachten kurz darauf die erste zweistellige Führung, während Aher Uguak dann fast im Alleingang die 26:13-Pausenführung sicherstellte. Ein Dreier von Wes van Beck, gefolgt von Jeff Garretts krachendem Dunk brachten das Chemnitzer Publikum zu Beginn des zweiten Durchgangs direkt wieder auf Betriebstemperatur, ehe Kevin Yebo mit „T-Rex-Tip“ und „Gitarren-Dreier“ auf 41:21 erhöhte. „Wir waren in der ersten Hälfte wohl noch im Urlaubsmodus, wurden von Chemnitz aber auch enorm unter Druck gesetzt und kamen damit nicht zurecht“, fasste Ulms Cheftrainer Anton Gavel die erste Halbzeit zusammen, welche mit einer klaren wie verdienten 49:31-Führung der NINERS zu Ende ging.

Im dritten Durchgang erzielte „Kampfschwein“ Garrett die ersten Punkte zum neuerlichen 20-Punkte-Polster für Chemnitz und bis zu Kevin Yebos „And-One“ zum 59:42 gut drei Minuten vor Ende des dritten Viertels schien es so, als könnten die NINERS ihren Vorsprung souverän verwalten. Mit einem 8:0-Lauf binnen 90 Sekunden hauchten sich die Ulmer kurz darauf aber selbst wieder Leben ein und gaben sich auch trotz der Chemnitzer 63:51-Führung zu Beginn des Schlussabschnittes noch nicht geschlagen. Vielmehr brachten Pacome Dadiet und Robin Christen ihr Team mit zwei Distanztreffern im Handumdrehen auf 59:63 heran, was NINERS-Coach Pastore zur Auszeit zwang. In deren Folge schraubte Garrett den Vorsprung per Dreier und krachenden Dunks abermals in zweistellige Höhen, doch selbst das 73:62 bedeutete bei rund fünf Minuten Restspielzeit noch keine Vorentscheidung. Denn Ulm hatte noch zahlreiche Pfeile im Köcher, blieb durch Distanztreffer von Tommy Klepeisz sowie des spanischen Ausnahmetalents Juan Nunez im Rennen und profitierte auch etwas vom Chemnitzer Nervenflattern. So betrug die NINERS-Führung 19 Sekunden vor Schluss nur noch ein einziges Pünktchen (79:78), aber Lansdownes Dunk, van Becks sichere Freiwürfe und die lautstarke Unterstützung der Fans sorgten letztlich dann doch für einen siegreichen Spielausgang.

 

TRAINERSTIMMEN

Rodrigo Pastore (Chemnitz): „Heute haben wir zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten gesehen. In der ersten Hälfte zeigten wir eine dominante Vorstellung, viel Aktivität, Selbstvertrauen und gutes Teamplay. Nach dem Seitenwechsel dann nahezu das komplette Gegenteil. Unsere Unsicherheit nahm zu, wir versuchten schwierige Dinge und kamen nicht mehr in die Positionen, die wir wollten. Unsere Ballverluste und abgegebenen Rebounds begünstigten Ulms Aufholjagd und der deutsche Meister hatte uns dann wirklich in den Seilen. Aber wir haben uns durchgekämpft und einen enorm wichtigen Sieg geholt. Das ist wieder ein kleiner Schritt vorwärts, wenngleich wir das Spiel noch etwas besser hätten nach Hause bringen können.“

Anton Gavel (Ulm): „Glückwunsch an Rodrigo und seine Mannschaft zum Sieg. In der ersten Halbzeit waren wir wohl noch im Urlaubsmodus, leisteten uns im Startviertel direkt acht Turnover, haben offene Würfe nicht getroffen und sind dann in Panikmodus verfallen. Da wollte jeder irgendetwas versuchen, was oft nicht geklappt hat und so brachten wir uns eigentlich schon um den Sieg. Die zweite Halbzeit war dann deutlich besser. Wir wollten heute die aggressivere Mannschaft sein, aber das waren wir nur in der zweiten Hälfte, während wir in der ersten Halbzeit so unter Druck gesetzt wurden, dass wir damit nicht zurechtkamen. Zusätzlich tat unsere Freiwurfquote von nur 57 Prozent sehr weh, aber aufgrund der ersten Hälfte hatten wir es heute nicht verdient zu gewinnen.“

 

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