Europe-Cup-Duell mit Hollands Meister
NINERS wollen neunten Sieg
Die Zeit der kurzen Reisen ist schneller vorbei als sie angefangen hatte. Nachdem Chemnitz in den letzten 15 Tagen lediglich den Silvestertrip nach Berlin bewältigen musste und sonst zweimal erfolgreich in eigener Halle gegen Crailsheim und Ludwigsburg spielen durfte, geht es nun wieder Schlag auf Schlag – und quer durch Mitteleuropa. Schon am Mittwochabend gastieren die NINERS beim holländischen Triple-Gewinner Zorg en Zekerheid Leiden und lediglich 48 Stunden später wartet das schwere Auswärtsspiel beim amtierenden Champions-League-Sieger Bonn. „Unser Fokus gilt zunächst ganz der Partie in Leiden“, betont Cheftrainer Rodrigo Pastore. Schließlich kann sein Team dort einen wichtigen Schritt Richtung Viertelfinale des FIBA-Europe-Cups machen und, was fast noch wichtiger ist, die Ausgangslage im Kampf um Rang 1 der Gruppe N entscheidend verbessern. Sollte Chemnitz den Spitzenplatz bis zum Abschluss der Gruppenphase wahren, dürfte man das Viertelfinalrückspiel in der heimischen Messe Chemnitz bestreiten. Als Zweiter müsste man bereits im Hinspiel zu Hause antreten, wo die Arena aufgrund der Frühlingsmesse nicht verfügbar wäre. Dann müssten die NINERS in eine andere Spielstätte, möglicherweise in die Richard-Hartmann-Halle ausweichen, was finanziell, logistisch und mit Blick auf die Zuschauerkapazität weitreichende Folgen hätte. Kurzum – Rang 1 ist die angestrebte Wunschplatzierung und dementsprechend die Partie in Leiden von enormer Bedeutung.
Dort müssen Sachsens beste Korbjäger erneut ohne ihren Anführer DeAndre Lansdowne auskommen, der nach dem überraschenden Tod seiner Mutter noch zur Beerdigung und Trauerbewältigung in den USA ist, aber bestenfalls schon rechtzeitig für die darauffolgende Partie in Bonn zurückkehrt. Unterdessen befindet sich Ousman Krubally nach seinem Muskelfaserriss auf einem guten Weg der Besserung und könnte vielleicht schon am Mittwoch in den Niederlanden sein Comeback geben. Die anderen Chemnitzer, inklusive Routinier Dominic Lockhart und Scharfschütze Wes Van Beck, haben die kürzliche „Schlacht“ gegen Ludwigsburg mit weitestgehend leichten Blessuren gut überstanden und wollen in Leiden dazu beitragen, dass die Chemnitzer Weste im diesjährigen FIBA-Europe-Cup-Wettbewerb blütenweiß bleibt. Schließlich könnten die NINERS, ganz passend zu ihrem Namen, am Mittwoch den neunten Sieg im neunten internationalen Auftritt dieser Saison feiern. „Wir möchten unseren Lauf gern fortsetzen, sind uns aber auch bewusst, dass es international nie leicht ist, einen Auswärtssieg zu holen“, weiß Kapitän Jonas Richter um die bevorstehende Herausforderung.
Mit Zorg en Zekerheid, kurz ZZ Leiden begegnet Chemnitz dem besten niederländischen Team der letzten Saison. Dort gewann die Mannschaft des US-amerikanischen Trainers Doug Spradly, der von 2001 bis 2020 in Deutschland bereits Paderborn, Bremerhaven, Würzburg, Vechta und Tübingen coachte, nicht nur nationale Meisterschaft und Pokal sondern auch den Titel in der niederländisch-belgischen BNXT-League. Als Triple-Sieger qualifizierte sich Leiden für den Europe-Cup, setzte sich dort in der ersten Gruppenphase noch vor den hochgehandelten Franzosen von Gravelines Dunkerque durch und machten auch in der Zwischenrunde von sich Reden, als sie im Dezember mit einem 82:79-Erfolg die Punkte aus dem italienischen Varese entführten. Auffälligste Spieler der bisherigen Europe-Cup-Saison sind die beiden US-Boys Tajion Jones (15.8 Punkte pro Partie) und Alex Gross (8.0) sowie die aktuellen oder ehemaligen holländischen Nationalspieler Luuk van Bree (17.0), Maarten Bouwknecht (9.3), Marijn Ververs (8.8), Stan van den Elzen (6.2) und Roeland Schaftenaar (4.8). Neben dem knappen Sieg in Varese musste sich das Spradley-Team zu Hause gegen Oradea mit 77:82 knapp geschlagen geben, hat dadurch aber weiterhin alle Chancen, das Viertelfinale des Europe Cups aus eigener Kraft zu erreichen und wird demzufolge am Mittwoch in der über 2.000 Besucher fassenden Vijf Meihal Arena alles geben, um den NINERS vielleicht wichtige Punkte abzuknöpfen. Die Partie wird live und kostenlos auf dem Youtube-Kanal der FIBA übertragen (https://www.youtube.com/@FIBA).