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NINERS nehmen Jaron Johnson unter Vertrag

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Die Kaderplanung der Chemnitzer Basketballer für die kommende Saison schreitet weiter voran. Auf der Suche nach einem erfahrenen wie treffsicheren Shooting-Guard haben sich die NINERS für den 32-jährigen US-Amerikaner Jaron Johnson entschieden. Der 1.98 Meter große und 93 Kilogramm schwere Neuzugang spielte letzte Saison beim türkischen Erstligisten Cagdas Bodrum und war davor als Profi schon in Italien, Frankreich, Russland, Israel, Australien, Puerto Rico und der amerikanischen G-League aktiv. Über seine gesamte Karriere hinweg vermochte Johnson regelmäßig zweistellig zu scoren, gilt zudem als engagierter Verteidiger und guter Rebounder. Außerdem ist der vielseitige Mann aus Texas für seine Siegermentalität bekannt, erreichte zu Collegezeiten mit der Louisiana Tech Universität stets mindestens das Top-16 des NIT-Turniers, mit den Rio Grande Valley Vipers die Finalserie der G-League, zog mit Kazan und Dijon ins Halbfinale beziehungsweise Finale der nationalen Meisterschaft und mit den Franzosen 2021 sogar ins Top-4 der Basketball Champions League ein. „Jaron ist ein äußerst erfahrener Spieler, der an beiden Enden des Feldes seinen Wert hat und Verantwortung übernehmen kann“, ist Coach Rodrigo Pastore überzeugt.

Johnsons Karriere begann zunächst am Tyler Junior College im US-Bundesstaat Texas, bevor er 2012 an die Louisiana Tech Universität wechselte und mit den Bulldogs gleich in seinem ersten Jahr das „Sweet-16“ des NIT-Turniers erreichte, während es in der Folgesaison sogar bis ins Viertelfinale ging. In 71 Einsätzen mit je rund 18 Minuten Einsatzzeit markierte der zu jener Zeit noch variabel auf allen Flügelpositionen spielende Athlet als „Energizer“ von der Bank durchschnittlich 7.0 Punkte und 3.3 Rebounds. In den Folgejahren versuchte sich Johnson regelmäßig über die NBA Summerleague für Höheres zu empfehlen, bestritt dort für Houston, Washington, Indiana, die LA Lakers und Clippers insgesamt 31 Begegnungen, landete dann aber regelmäßig in der als Ausbildungsliga fungierenden G-League bei den Rio Grande Valley Vipers, wo er bis 2017 in Summe 116 Pflichtspiele absolvierte und pro Partie auf rund 16 Punkte, knapp fünf Rebounds sowie zwei Assists kam und 37 Prozent seiner Distanzwürfe verwandelte. Johnsons erste Auslandsstationen waren 2016 die Perth Wildcats in der australischen NBL sowie 2017/18 Ironi Nes-Ziona in Israel, ehe es dem US-Amerikaner dann gelang, sich in den besten Ligen Europas festzusetzen.

Erster Ankerpunkt war zunächst Frankreich, wo der groß gewachsene Shooting-Guard von 2018 bis 2021 insgesamt 99 Erstligaspiele für Levallois, Chalon-Sur-Soane und Dijon bestritt. In Chalon spielte Johnson übrigens an der Seite des ehemaligen Chemnitzers Marcus Thornton, feierte seine größten Erfolge aber mit Dijon, als man 2021 das französische Meisterschaft- und Pokalfinale erreichte sowie obendrein ins Top-4 der Basketball Champions League einzog. Dies wiederum brachte Johnson ein gut dotiertes Angebot aus Russland ein, wo er zunächst bei Avtodor Saratov begann und im Saisonverlauf zum Topteam UNICS Kazan wechselte, das Halbfinale der osteuropäischen VTB-League erreichte sowie am Allstar-Game und Slamdunk-Contest teilnahm. Beachtlich war in jener Zeit die Entwicklung seines Distanzwurfs. Traf Johnson für Chalon bereits gute 37 Prozent aller Dreierversuche, waren es für Dijon schon 40 und in Russland sogar deren 42 Prozent. Anschließend ging es für Johnson in die erste Liga Italiens, wo er 2022/23 für Itelyum Varese wettbewerbsübergreifend durchschnittlich 15.4 Punkte, 5.1 Rebounds, 2.1 Assists und 0.9 Stocks erzielte. Ähnliche Zahlen gelangen dem Texaner letzte Saison dann auch beim türkischen Erstligisten Cagdas Bodrum (12.2 Punkte, 3.8 Rebounds, 1.4 Assists, 0.7 Stocks), wo er außerdem die meiste Spielzeit aller Teammitglieder auf dem Feld verbrachte. Über seine gesamte Karriere hinweg absolvierte Johnson vom College in Louisiana bis zur letzten Station in der Türkei insgesamt 459 Pflichtspiele, davon 283 als Starter und stand im Schnitt über 25 Minuten auf dem Feld. Dabei brachte es der Chemnitzer Neuzugang auf Mittelwerte von 11.8 Punkten, 3.8 Rebounds, 1.6 Assists und 1.0 Stocks bei lediglich 1.3 Ballverlusten sowie Trefferquoten von knapp 53 Prozent aus dem Zweierbereich, 37 Prozent von der Dreier- und 74 Prozent von der Freiwurflinie. Da Johnson nahezu die Hälfte seiner Feldwürfe vom Perimeter nahm, stehen schon 717 Distanztreffer in 459 Einsätzen zu Buche und in Chemnitz sollen künftig noch einige hinzukommen. „Jaron kann mit seiner Wurffähigkeit aber nicht nur das Feld breit machen, sondern auch den Korb attackieren, wo er hochprozentig abschließt oder den Gegner zu Fouls zwingt“, weiß Pastore, dass Johnson über seine gesamte Karriere hinweg pro Spiel fast dreimal an der Freiwurflinie stand. In Chemnitz wird der Neuzugang Anfang August eintreffen und künftig mit seinem Geburtsjahr 92 als Rückennummer auflaufen.

„Ich bin überzeugt, dass wir ein gutes Team haben und sowohl in der BBL wie auch in der Champions League für Aufsehen sorgen können. Momentan weiß ich noch nicht viel über die Stadt Chemnitz, aber ich weiß, dass die NINERS ein Club mit großen Ambitionen und echter Siegermentalität sind. Genau das war mir nach der letzten Saison wichtig“, betont Johnson, der im zurückliegende Spieljahr mit Cagdas in der Türkei „nur“ gegen den Abstieg kämpfte und nahezu drei Viertel aller Partien verlor. „Ich möchte die Chemnitzer Fans von meinen Qualitäten auf- und abseits des Feldes überzeugen und hoffe, dass wir zusammen viele Erfolge feiern können“, sagt der US-Amerikaner, welcher bei den NINERS zunächst einen Vertrag über eine Saison unterzeichnete und künftig eine zentrale Rolle im Team einnehmen wird. Nach der Verpflichtung von Johnson werden die NINERS noch einen weiteren Guard sowie einen flexiblen Flügelspieler unter Vertrag nehmen, bei denen die Kontraktanbahnung schon weit fortgeschritten ist und deren offizielle Bekanntgabe zeitnah erfolgen soll.

 

Foto: FIBA