Danke Kevin, Danke Ous!Danke Kevin, Danke Ous!

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Kevin Yebo und Ousman Krubally brechen zu neuen Ufern auf

Danke Kevin, Danke Ous!

Sachsens beste Korbjäger verabschieden zwei ihrer wichtigsten Leistungsträger der letzten und vorletzten Saison. Wie sich bereits seit einiger Zeit andeutete, werden Kevin Yebo und Ousman Krubally künftig nicht mehr im Trikot der NINERS Chemnitz auflaufen und sich neuen sportlichen Herausforderungen stellen. „Wir möchten uns ganz herzlich bei Kevin und Ous bedanken, die maßgeblich zur erfolgreichsten Saison unserer Vereinsgeschichte mit Europe-Cup-Gewinn und Playoff-Halbfinale beitrugen. Sie hatten nicht nur sportlich, sondern auch menschlich einen enorm hohen Wert für unser Team und wir wünschen ihnen auf dem Feld und ebenso im Privatleben alles erdenklich Gute“, betont NINERS-Geschäftsführer Steffen Herhold. Gerade Kevin Yebo hinterlässt in Chemnitz außergewöhnliche Spuren, bestritt er seit 2022 für die „Orange Army“ doch insgesamt 108 Pflichtspiele, in denen er 1.414 Punkte erzielte, was ihn auf den sechsten Platz der ewigen Chemnitzer Bestenliste hinter Jonas Richter (2.587 Zähler), Malte Ziegenhagen (2.119), Jaivon Harris, Virgil Matthews (beide 1.764) und Gary Johnson (1.415) katapultierte.

Als Yebo vor zwei Jahren vom ProA-Ligisten Bremerhaven nach Chemnitz kam, war dies bereits sein zweiter Anlauf in der easyCredit Basketball Bundesliga. Der erste Versuch in Hamburg lief allenfalls mittelprächtig, weshalb es zunächst doch einige Fragezeichen gab, ob sich der 2.07-Meter-Mann bei den NINERS würde durchsetzen können. Doch all jene Zweifel vermochte der sympathische Lockenkopf schnell zu zerstreuen und wusste insbesondere am offensiven Ende des Feldes zunehmend zu beeindrucken. Obwohl sich Yebo die Centerrolle mit Kapitän Jonas Richter teilte und folglich in seinen 108 Chemnitzer Pflichtpartien, von denen er fast die Hälfte als Starter begann, durchschnittlich „nur“ reichlich 19 Minuten auf dem Parkett verbrachte, erzielte er in dieser überschaubaren Spielzeit satte 13.1 Punkte, 5.0 Rebounds, 1.0 Assists sowie 0.6 „Stocks“ und einen Effektivitätswert von genau 14.0 pro Partie. Vor allem seine Trefferquoten von 68.4 Prozent aus dem Zweierbereich, 37.4 Prozent von der Dreier- und 72.8 Prozent von der Freiwurflinie machten Yebo zu einem der korbgefährlichsten Spieler der gesamten Basketballbundesliga, auch weil der 28-Jährige pro Partie satte sechs Mal an die Freiwurflinie kam.

„Wie effizient Kevin seine Einsatzzeiten nutzte, war schlichtweg beeindruckend. So konnte er dem Team immer wieder wichtige Impulse geben und seine markant bewegliche wie trickreiche Spielweise verschaffte ihm schnell die Sympathien der Fans“, sagt Herhold. Eben jene Zuneigung der NINERS-Anhänger werden auch Yebo selbst noch lange in Erinnerung bleiben. „Ich habe in Chemnitz so viel Liebe erhalten, dass ich mir manchmal sogar unsicher war, ob ich all diesen Applaus verdiene. Als ich vor zwei Jahren hierherkam, wollte ich einfach nur hart arbeiten und versuchen, das Beste aus mir rauszuholen. Ich glaube, dass unsere Fans dies gesehen haben und hoffe, dass wir sie stolz machen konnten. Aus basketballerischer Sicht waren es die beiden besten Jahre meines Lebens und ich habe auch lange darüber nachgedacht, zu bleiben. Letztlich möchte ich nun aber noch einmal ein neues Abenteuer wagen und mich bei allen Weggefährten, Teamkameraden, Trainern, Mitarbeitern, Fans und Sponsoren für die schöne gemeinsame Zeit bedanken. Chemnitz ist so ein geiler Standort und die NINERS sind eine tolle Organisation, weshalb ich mir sicher bin, dass sie ihren erfolgreichen Weg fortsetzen“, unterstreicht Yebo zum Abschied.

Neben dem Deutsch-Ivorer verlässt auch Centerkollege Ousman Krubally die NINERS. Der US-Amerikaner wechselte erst im November aus Israel nach Chemnitz, nachdem der Krieg im Gazastreifen ausgebrochen war, und er für sich, seine Frau und die drei gemeinsamen Söhne eine neue Heimat suchte. Da die NINERS zeitgleich gerade nach Verstärkung für den Frontcourt fahndeten, fand man schnell mit dem heute 36-jährigen Routinier zusammen. Während Krubally im FIBA Europe Cup fortan regelmäßig auf dem Feld stand und dort unter anderem in der KO-Phase mit durchschnittlich 10.2 Punkten gegen Saragossa, Bilbao sowie Bahcesehir ein wichtiger Faktor war, musste er in der BBL aufgrund der geltenden Ausländerbeschränkung oftmals zuschauen. Wenn Krubally aber gebraucht wurde, stand der 2.02-Meter-Hüne stets bereit und bestritt wettbewerbsübergreifend insgesamt 37 Pflichtpartien mit durchschnittlich 17 Minuten Einsatzzeit, in denen er es auf 7.5 Punkte, 4.1 Rebounds und 0.8 Stocks brachte. Trotz fortgeschrittenen Alters möchte der erfahrene Center seine Karriere fortsetzen, wobei sein neuer Club ebenso wie der künftige Arbeitgeber Yebos noch unbekannt sind. Kevin Yebo möchte sich zunächst in der NBA Summer League versuchen, könnte anschließend aber durchaus bei einem Club in Deutschland, im europäischen oder sogar asiatischen Ausland landen. „Wohin die Reise der beiden auch gehen mag, wir wünschen ihnen nur das Beste“, sagt Herhold, der indes gemeinsam mit dem Scouting- und Trainerstab daran arbeitet, die entstandenen Lücken alsbald zu füllen und ein schlagkräftiges Team für die am 22. September beginnende Saison aufzustellen.

Foto: Ernesto Uhlmann