NINERS gastieren in Ludwigsburg
Auftakt in den Bundesliga-Endspurt
Die große Party nach dem Gewinn des FIBA Europe Cups, dem ersten Titel der Vereinsgeschichte, ist noch nicht ganz abgeklungen, da wartet auf die Pastore-Mannen schon das nächste schwere Bundesligaspiel. Am Samstag trifft Chemnitz um 18:30 Uhr in der MHPArena auf die gastgebenden RIESEN aus Ludwigsburg. Natürlich wird das Spiel wieder live auf DYN übertragen und für beide Teams geht es um viel. Die NINERS möchten in den letzten fünf Spieltagen der regulären Saison unbedingt ihren Platz unter den ersten Vier wahren, um mit Heimvorteil ins Playoffviertelfinale gehen zu können. Ludwigsburg liegt ebenfalls voll auf Postseason-Kurs und hat als aktuell Achtplatzierter noch alle Chancen, sogar den sechsten Rang und damit die direkte Qualifikation zu erreichen. Unabhängig vom Spielausgang werden die NINERS am Sonntag um 15:00 Uhr im Chemnitzer Rathaus von Oberbürgermeister Sven Schulze empfangen, dürfen sich ins goldene Buch der Stadt eintragen und wollen anschließend auf Rathausbalkon und Marktplatz gemeinsam mit all ihren Fans den überwältigenden Europe-Cup-Triumph feiern.
Zuvor aber gilt es, in Ludwigsburg ein gutes Match abzuliefern. Wieviel Benzin die „Orange Army“ noch im Tank hat, wird sich wohl erst auf dem Feld zeigen. Für Chemnitz ist es das fünfte Pflichtspiel binnen 14 Tagen. Die letzten beiden Matches gegen Bahcesehir und Göttingen gingen sogar in die Verlängerung und parallel mussten die NINERS auch noch über 5.000 Reisekilometer bewältigen. Immerhin kehrten sie vom jetzt schon legendären Trip nach Istanbul ohne Verletzungen und dank des Titelgewinns mit einer großen Portion Glücksgefühle zurück. Dem Direktflug nach Stuttgart folgte am Donnerstag die Busfahrt Richtung Ludwigsburg, wo dann vor allem Regeneration und Videoscouting im Fokus standen. Letztmals traf man Anfang Januar auf Ludwigsburg und konnte sich seinerzeit in eigener Halle 85:66 durchsetzen. Defensiv war es eine der besten Chemnitzer Saisonleistungen, während die NINERS offensiv damals insbesondere von Kevin Yebo (27 Punkte) getragen wurden. Der aktuell beste deutsche BBL-Scorer wird es beim anstehenden Rückspiel unter den Ludwigsburger Körben aber mit einem neuen Gesicht zu tun bekommen. Denn die RIESEN mit Ariel Hukporti noch einmal einen neuen Center nach, der dank seiner 2.13 Meter Körpergröße perfekt zum Teamnamen passt. In seinen ersten beiden Pflichtspieleinsätzen für die Baden-Württemberger pflückte Hukporti durchschnittlich gleich einmal 8.5 Rebounds und unterstrich auch mit 1.5 Blocks, dass er ein Spiel vor allem in Brettnähe entscheidend verändern kann.
Neben ihm kann Ludwigsburgs Cheftrainer Josh King vor allem auf die Scoring-Power seiner US-Guards Jayvon Graves (16.0 Punkte pro Spiel), Desure Buie (13.1) und Silas Melson (12.2) setzen. Auch deren Landsleute Jaren Lewis (9.7) und Jeff Roberson (8.0) sowie die deutschen Leistungsträger Eddy Edigin (8.0), Yorman Polas Bartolo (6.9) und Jonathan Bähre (6.8) strahlen viel Gefahr aus. Zugleich ist Ludwigsburg traditionell ein Team, das engagiert verteidigt und hart um Rebounds kämpft. Das verhalf den RIESEN in dieser Saison bereits zu 17 Bundesligasiegen bei nur zwölf Niederlagen und in der Basketball Champions League zum Sprung ins Viertelfinale, wo sich das King-Team dann aber dem spanischen Topclub UCAM Murcia geschlagen geben musste. Auf BBL-Ebene erlebten die Ludwigburger in der laufenden Spielzeit schon einige Höhen und Tiefen, scheinen aber mit der Ankunft von Hukporti und der Rückkehr des zuvor lange verletzten Roberson gewappnet für den Saisonendspurt. Chemnitz steht also in der stimmungsvollen MHPArena eine mehr als herausfordernde Partie bevor, deren Ausgang völlig offen ist.