85:74-Erfolg im Hinspiel des Europe-Cup-Finales
NINERS legen vor
Sachsens beste Korbjäger sind ihrem großen Traum vom ersten Titel der Vereinsgeschichte einen kleinen Schritt nähergekommen. Im Hinspiel des Europe-Cup-Finales gegen Bahcesehir College Istanbul setzten sich die NINERS am Mittwochabend mit 85:74 (50:36) durch und verschafften sich so eine gute Ausgangslage für das Rückspiel, welches schon nächsten Mittwoch um 18:00 Uhr deutscher Zeit in der Türkei stattfindet. 5.000 Zuschauer in der ausverkauften Messe Chemnitz sahen ein bis in die Haarspitzen motiviertes Pastore-Team, das sich früh im Spiel einen zweistelligen Vorsprung erarbeitete und diesen gegen phasenweise stark aufspielende Gäste bis zur Schlusssekunde verteidigte. Während bei den Gästen die Franzosen Axel Bouteille (25 Punkte) und Jerry Boutsiele (13) sowie die beiden US-Amerikaner Tony Taylor (15) und Tyler Cavanaugh (14) herausragten, scorten auf Chemnitzer Seite mit DeAndre Lansdowne(16), Wes Van Beck (13), Jonas Richter (12), Kevin Yebo (12), Kaza Kajami-Keane (11) und Jeff Garrett (10) gleich sechs Akteure zweistellig. Das entscheidende Rückspiel werden rund 200 mitreisende Chemnitzer Fans live in der mit 13.500 Besuchern ausverkauften Ülker Sports Arena Istanbul erleben, während alle anderen NINERS-Anhänger beim Streaming-Dienst DYN, dem FIBA-YouTube-Kanal oder am besten beim Public Viewing in der Messe Chemnitz mitfiebern können. Einlass ist ab 17:00Uhr und Tickets sind zu Preisen ab5,-Euro für Einzelpersonen beziehungsweise 10,-Euro für Familien bis vier Personen unter https://lmy.de/nIEw erhältlich.
Im Kampf um die Krone des FIBA Europe Cups setzte NINERS-Forward Jeff Garrett am Mittwochabend mit einem Dreier „vom Parkplatz“ die erste Duftmarke und legte wenig später aus gleicher Distanz zum 6:2 nach. Die Gäste um den früheren Münchner Meistertrainer Dejan Radonjic schüttelten sich kurz, kamen dann aber über Freiwürfe durch Tony Taylor schnell zum 8:8-Ausgleich. Istanbuler Punkte von der „CharityLine“ sollten auch über den weiteren Abendhinweg ein wichtiger Faktor bleiben, wurden Bahcesehir doch ganze 36 Freiwürfe zugesprochen, von denen die Gäste starke 33 verwandelten. In jenen Phasen aber, wo es Chemnitz gelang, den Kontrahenten ohne allzu viele Fouls zu stoppen, setzten sich die NINERS regelmäßig ab. Erstmals gegen Ende des Auftaktdurchgangs, als zunächst Van Beck vom Perimeter traf und Lansdowne sowie Kajami-Keane den 29:18-Viertelendstand besorgten. Ein Keane-Dreier und ein „And-One“ von Yebo zum 35:18 bedeuteten bereits zu Beginn des zweiten Abschnitts die höchste NINERS-Führung des Abends, an die sich aber eine dreieinhalbminütige Durststrecke ohne Chemnitzer Punkte anschloss. So kam Bahcesehir in kleinen Schritten heran und drückte den Rückstand durch einen Cavanaugh-Dreier alsbald wieder in den einstelligen Bereich (39:30). Yebo, Richter und vor allem Lansdowne mit einem krachenden Dunk rissen das Ruder in der Folge zurück auf Chemnitzer Seite und weil man defensiv bis zur letzten Sekunde der ersten Halbzeit sicher stand, durften die NINERS mit einem 50:36-Vorsprung in die Kabine gehen.
Nachdem Seitenwechsel zog Bahcesehir spürbar an und konnte nun vor allem seinen bulligen Center Jerry Boutsiele immer öfter erfolgreich in Szene setzen. Parallel taute auch dessen französischer Landsmann Axel Bouteille, der beste Distanzschütze des diesjährigen Europe Cups, zunehmend auf und stellte seine Qualität von der Dreierlinie unter Beweis. Mit ihrer spielerisch besten Phase brachten sich die Gäste wieder auf 56:63 heran, doch die NINERS hielten auch jenem Sturm stand. Van Beck machte den Chemnitzer Vorsprung noch vor der letzten Viertelpause erneut zweistellig, ehe Krubally, Garrett und abermals Van Beck zu Beginn des Schlussabschnittes auf 77:62 erhöhten. Jene 15 Zähler Vorsprung hatte die „Orange Army“ auch drei Minuten vor Spielende nach einem spektakulären Yebo-And-One zum 81:66 inne, doch in der Folge ließ Bahcesehir noch einmal seine große Erfahrung aufblitzen. Da Chemnitz bereits die Teamfoulgrenze erreicht hatte, suchten die Istanbuler immer wieder den Kontakt, brachten sich somit clever an die Freiwurflinie und vermochten auf 74:85 zu verkürzen. Das Match endete dennoch mit einem Mini-Erfolg der NINERS, als sie den letzten Angriff der Gäste runterverteidigten und folglich trotz turbulenter Schlussphase mit einem zweistelligen Vorsprung zum Rückspiel nach Istanbul reisen dürfen. Dazwischen liegt allerdings noch das Auswärtsspiel in Göttingen am Sonntagabend, bei dem Chemnitz seinen starken zweiten Platz in der easyCredit BBL verteidigen möchte.