Der Traum vom TitelDer Traum vom Titel

85 : 74

NINERS Chemnitzvs.Bahcesehir College

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NINERS brennen aufs Finale um den FIBA Europe Cup

Der Traum vom Titel

Vor 25 Jahren fusionierten die beiden kleinen Basketballclubs BG und ESV Lok zur BV Chemnitz 99, aus der in Anspielung auf das Gründungsjahr später die „NINERS“ wurden. Drei Jahre nach dem Zusammenschluss der damaligen Regionalligisten gelang der Sprung in die 2. Bundesliga, wo die Chemnitzer ganze 18 Jahre verbleiben sollten und sechs Niederlagen in „Do-Or-Die-Partien“ um den Aufstieg hinnehmen mussten. 2020 glückte dann aber endlich der so lang ersehnte Schritt ins Oberhaus des deutschen Basketballs, durch die Corona-Pandemie jedoch leider gänzlich ohne Finalspiele oder Aufstiegsfeier. Dennoch etablierten sich Sachsens beste Korbjäger schnell in der easyCredit Basketball Bundesliga, schafften alsbald den Sprung in die Playoffs, das Pokal-Top-Four, aufs internationale Parkett und haben jetzt die große Chance, genau das nachzuholen, wovon die ganze NINERS-Familie seit Jahren träumt. Erstmals in ihrer Vereinsgeschichte steht die „Orange Army“ in einem Endspiel, erstmals könnte sie einen Titel holen, erstmals mit ihren einzigartigen Fans gemeinsam etwas absolut Herausragendes feiern. Doch all dem stehen im Finale des FIBA Europe Cups noch zwei unglaublich schwere Partien gegen den Sieger von 2022, Bahcesehir College Istanbul, bevor. Das erste Duell steigt heute Abend um 19:00 Uhr vor 5.000 Zuschauern in der restlos ausverkauften Messe Chemnitz, das Rückspiel nächsten Mittwoch in der Türkei. Beide Partien werden live auf www.mdr.de, auf www.dyn.sport sowie dem YouTube-Kanal der FIBA übertragen und auch der legendäre Liveticker der Freien Presse wird umfassend vom Versuch der NINERS berichten, eine ganz besondere Geschichte zu schreiben!

Schon seit Tagen ist die riesige Vorfreude auf das Europapokalfinale in der gesamten Stadt spürbar. Spontan frei gewordene Plätze gehen in Sekunden weg, Anfragen von Medien, Sponsoren, Verbandsoffiziellen und Politikern im Minutentakt ein. Die Fangruppen „ChemnitzCrew“ und „Austrinker“ werkelten nächtelang an einer große Choreo, die Mitarbeiter der Messe und der NINERS über Tage hinweg, um die Arena bereit zu machen für das größte Spiel der Chemnitzer Vereinsgeschichte. Und mittendrin versuchte sich das Team selbst, der Trainerstab um Headcoach Rodrigo Pastore und die Spieler um Kapitän Jonas Richter, so gut wie möglich von allen externen Geräuschen abzuschirmen. Der ganze Fokus, alle Konzentration sollte auf eben jenes Finalduell mit Bahcesehir College Istanbul gerichtet werden. In akribischster Kleinstarbeit versuchten die Chemnitzer Trainer die Stärken und Schwächen des Gegners zu anaylsieren, Taktiken auszuarbeiten, die eigene Mannschaft bestmöglichst einzustellen, während die Spieler selbst in jedem Trainings Vollgas gaben. Mit geborenen Wettkampftypen wie DeAndre Lansdowne und Kaza Kajami-Keane voran, mit knallharten Arbeitern wie Jeff Garrett oder Dominic Lockhart, mit Spielern wie Wes Van Beck und Aher Uguak, die noch nie in ihrer Karriere einen Titel gewannen, mit Publikumsliebling Kevin Yebo, der erst mit 16 zum Basketball fand und nach seiner Station in Hamburg als gescheitert galt, oder mit dem Chemnitzer Jung Jonas Richter, der sich seinen großen Kindheitstraum erfüllen kann und nach 20 Jahren im Verein mit seinem Heimatclub nach einem internationalen Pokal greift. Flankiert von Tylor Ongwae und Ousman Krubally, von Brendan Gregori und Benjamin Koppke, die alle ihre Rolle im Team über die gesamte Saison hinweg mit Bravour ausfüllen, als Mannschaft gemeinsam einen großen Traum leben, der nun zum Greifen nah erscheint.

Doch große Titel gibt es nicht geschenkt. Und wenn man jetzt, nach bereits 46 Pflichtpartien in den letzten sechseinhalb Monaten, gegen den FIBA-Europe-Cup-Gewinner von 2022 antritt, darf man nicht weniger als die schwerste Aufgabe überhaupt erwarten. Bahcesehir College Istanbul ist nicht nur früherer Titelträger, sondern mit Abstand das beste Team, dem die NINERS in dieser Europe-Cup-Spielzeit gegenüberstanden. Angeführt vom enorm erfahrenen Headcoach Dejan Radoncic, der von 2017 bis 2020 Bayern München trainierte und zu zwei deutschen Meisterschaften führte, später auch die Euroleague-Teams von Roter Stern Belgrad und Panathinaikos Athen coachte und im Dezember letzten Jahres das Ruder bei Bahcesehir College übernahm. Dort verfügt der Montenegriner über eine Vielzahl erfahrener und auf hohem europäischen Level gestandener Akteure. So kamen die beiden Franzosen Jerry Boutsiele (15.8 Punkte pro Europe-Cup-Spiel) und Axel Bouteille (15.4) schon für die französische Nationalmannschaft und in unzähligen Partien in EuroLeague, EuroCup oder Champions-League zum Einsatz. Auch der vielseitige US-Amerikaner Tyler Cavanaugh verbrachte mit ALBA BERLIN und Zalgiris Kaunas bereits drei Spielzeiten in der EuroLeague, während sein Landsmann Tony Taylor (9.8) ein Dauerbrenner in der Champions-League war und Trey Kell (6.0) schon bei Armani Mailand spielte. Phil Scrubb (12.2) gewann 2016 mit Frankfurt den Europe Cup, spielte später in Spanien, Russland, Frankreich und regelmäßig an der Seite von Kaza Kajami-Keane in der kanadischen Nationalmannschaft, zuletzt erst vor rund zwei Monaten. Neben seinen sechs ausländischen Leistungsträgern verfügt Bahcesehirs Coach Radoncic noch über eine Vielzahl erfahrener, türkischer Spieler wie Muhammed Baygul (7.4), Egehan Arna (6.1), Can Mutaf (6.0), Berkay Candan (4.6), Egeman Guven (4.0) oder Arca Tuluoglu (3.3), die allesamt ihre Rolle im Team kennen und jederzeit Nadelstiche setzen können. Die größte Stärke der Istanbuler ist zweifellos ihre Treffsicherheit von der Dreierlinie. Im bisherigen Europe-Cup-Wettbewerb verwandelte Bahcesehir durchschnittlich zwölf Dreier pro Partie mit einer überragenden Teamtrefferquote von 42 Prozent. So oft und gut traf keine andere Mannschaft – und zum Vergleich liegen die NINERS hier im Schnitt bei zehn Treffern und 36 Prozent Dreierquote. Auch bei den Freiwürfen hat Bahcesehir (16.3 Treffer mit 79 Prozent) knapp die Nase vor Chemnitz (14.1 Treffer, 73 Prozent). In allen anderen Statistiken sind beide Teams nahezu gleichauf, während die NINERS ihren Gegnern bislang aber ein paar Pünktchen weniger gestatteten als Istanbul (73.4 zu 76.0). Mindestens ein Fingerzeig darauf, dass die Defensive des Pastore-Teams in beiden Finalpartien stehen muss und zumindest heute können gut 5.000 Fans in der Messe Chemnitz aktiv dabei helfen, also: „AUF GEHT’S NINERS – KÄMPFEN UND SIEGEN!“

 

Die nächsten Spiele der NINERS

NINERS Chemnitzvs.Bahcesehir College

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